Nach mehrjähriger Planungs- und Schaffenszeit präsentieren die Evangelische Kirchengemeinde Knittlingen und das Faust-Archiv in Kooperation mit der Württembergischen Bibelgesellschaft von Donnerstag, 25. Mai (Himmelfahrt) bis Montag, 5. Juni 2017 (Pfingstmontag) die Ausstellung „Martin Luther – Leben, Denken und Wirken“.


Dieses besondere und in Deutschland einmalige Ausstellungskonzept besteht aus drei Bausteinen: der Erlebnisausstellung „Das Leben und Wirken von Martin Luther“, einer Bibelausstellung mit seltenen Exponaten und besonderen Bibeln von Knittlinger Bürgern und der Playmobil-Ausstellung – „Wie alles begann“.

Im Steinhaus im Knittlinger Pfleghof ist auf zwei Stockwerken die Erlebnisausstellung „Das Leben und Wirken von Martin Luther“ aufgebaut. Drei Jahre lang hat die Künstlerin Renate Milerski an der Ausstellung gearbeitet. Szenen wurden entworfen, rund 200 Egli-Figuren hergestellt und mittelalterlich eingekleidet. Kulissen und zahllose Requisiten mussten gefertigt werden. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Die Erzählfiguren stellen in 24 Szenen das Leben und Wirken von Martin Luther eindrücklich dar. Daneben gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich in das Reformationsgeschehen zu vertiefen. An sogenannten Mit-mach-Stationen werden Themen der Reformation erforscht, vertieft und in die heutige Lebenswelt übertragen. Die Besucher können zum Beispiel ihre eigenen Thesen zur Reformation der heutigen Kirche verfassen und an eine historische Kirchentür kleben. Starke Sprüche des Reformators laden zum Schmunzeln und Nachdenken ein. Existenzielle Fragestellungen der Reformationszeit werden aufgenommen und mit der heutigen Zeit verbunden. Ein Schwerpunkt wird die Übersetzung der Bibel sein – auch hier kann mitgewirkt werden. Frauen der Reformation kommen zu Wort. Ein breites Bibelangebot mit Übersetzungen aus fünf Jahrhunderten lädt zum Schmökern ein – ebenso ein umfangreicher Büchertisch. Ein professionell produzierter Audioguide führt die Besucher durch die Ausstellung im Steinhaus; für die Stationen gibt es ein Begleitheft. Als Mitgebsel gibt es am Ausgang selbst gebackene Lutherrosen und Lutherporträts.

Im Faust-Archiv, wenige Meter vom Steinhaus entfernt, stellen Knittlinger Bürger ihre Bibel aus: Alte Familienbibeln, Bibeln mit besonderen Geschichten oder besondere Ausgaben. Ergänzt wir dies durch besondere Exponate der Bibelgesellschaft: Halberstädter Bibel, 1522; NT Graece, 1550, original Lutherbibeln, Frankfurt 1570 und Tübingen 1591; seltene Blindenbibel, 1863; Faksimile Codex Leningradensis und Faksimile Wenzelsbibel – lauter Einzelstücke, die selten in Ausstellungen zu sehen sind. Bibeln aus privaten Sammlungen und Beständen der Kirchengemeinde ergänzen diese Ausstellung. Über 100 Bibeln kommen so zusammen.

Ebenfalls im Faust-Archiv präsentieren wir eine Ausstellung mit Figuren von Playmobil® , die Kinder und Mitarbeiter des Evangelischen Jugendwerks Bezirk Mühlacker zum Reformationsjubiläum entwickelten. Mit insgesamt elf Stationen zeigt die Ausstellung Stationen aus Luthers Leben und die Auswirkungen der Reformation. Alle Stationen sind mit Hintergrundtexten versehen, die weiterführende Informationen bieten.

Am Mittwoch, 24. Mai gibt es um 18.00 Uhr eine offizielle Ausstellungseröffnung im Gemeindehaus mit geladenen Gästen aus Gesellschaft, Kirche und Presse. Anschließend ist die Ausstellung für die Gäste geöffnet. Die Mitwirkenden und Macher der Ausstellung sind vor Ort.

Vom 25. Mai (Himmelfahrt) bis 5. Juni 2017 (Pfingstmontag) ist die Ausstellung an Sonn- und Feiertagen von 11.00 bis 18.00 Uhr, an den Werktagen von 15.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Eintritt ist frei – um Spenden wird gebeten. Für Kindergartengruppen und Schulklassen gibt es Führungen.

Weitere Informationen und Kontakt:

Pfarrer Hans Veit
Marktstraße 9
75438 Knittlingen
07043 32912

Draculas Erben. Untot durch die Filmgeschichte

Vortrag von Prof. Dr. Matthias Hurst (Bard College Berlin)

Sonntag, 18. Juni 2017, 16.30 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Als erste (unautorisierte) Verfilmung des Vampirromans Dracula von Bram Stoker (1897) ist Friedrich Wilhelm Murnaus expressionistischer Stummfilm Nosferatu (1922) bekannt geworden; Aber Murnaus schaurige Symphonie des Grauens blieb nicht die einzige filmische Darstellung des Vampirmythos. Ganze Heerscharen von Vampiren ziehen als untote Blutsauger durch die internationale Filmgeschichte, alptraumhafter Schrecken wie auch Sehnsucht nach ewiger Liebe und grenzenloser Leidenschaft. Besonders Dracula selbst ist zu einem immer wieder neu interpretierten Antihelden des Kinos und des Fernsehens geworden. Bela Lugosi, Christopher Lee, Klaus Kinski, Gary Oldman und Jonathan Rhys-Meyer – um nur die populärsten Darsteller zu nennen – haben Dracula auf unterschiedliche Weise verkörpert. Dabei hat sich das wandelnde Bild des Vampirgrafen dem Zeitgeist angepasst. Ein Blick auf die unterschiedlichen Facetten des Vampirs erhellt somit auch kulturelle Vorstellungen des Übernatürlichen und den Diskurs über Tod, Erotik und ewiges Leben im Film.

Paranormale Phänomene zwischen Tabu und Mainstream.
Zur Rezeptionsgeschichte der Parapsychologie

Vortrag von Dipl. Psych. Eberhard Bauer (Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V. (IGPP), Freiburg i. Br.)

Sonntag, 18. Juni 2017, 15.15 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Der Begriff ‚Parapsychologie‘ wurde 1889 von Max Dessoir in der Absicht geprägt, „die aus dem normalen Verlauf des Seelenlebens heraustretenden Erscheinungen parapsychische, die von ihnen handelnde Wissenschaft Parapsychologie“ zu nennen. Dieses wissenschaftliche „Grenzgebiet“ wurde seit Anfang der 1930er Jahre Gegenstand auch universitärer Forschungen. Die experimentelle Untersuchung sog. Psi-Phänomene in Form von Außersinnlicher Wahrnehmung (Telepathie, Hellsehen, Präkognition) und Psychokinese bildet seitdem den Gegenstandsbereich der Parapsychologie. Seit Mitte der 1980er Jahre konnte sich dieser Forschungszweig an einer Reihe britischer Universitäten etablieren. Trotz dieser Fortschritte in der wissenschaftssoziologischen Akzeptanz bleibt der Status der Parapsychologie und der von ihr untersuchten Phänomene selbst nach über 100 Jahren kontrovers. Dieses irritierend stabile Spannungsfeld zwischen Tabu und Mainstream ist ein ergiebiges Thema für die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte.

Die Bruderschaft der älteren Rosenkreuzer und die Gold- und Rosenkreuzer

Vortrag von Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Reinalter (Universität Cambridge)

Sonntag, 18. Juni 2017, 14.15 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Der Geheimbund der älteren Rosenkreuzer wollte als Ziel eine sog. „Generalreformation“. Zu seinen Mitgliedern zählten die zur Zeit der Reformation bedeutendsten Wissenschaftler, darunter vor allem Pansophen, Alchemisten, Ärzte und Pädagogen. Der Bund erlangte eine nicht zu unterschätzende Bedeutung für Politik und Wissenschaft. Er nahm seinen Ausgangspunkt von den rosenkreuzerischen Traktaten. Als Ziel wurde eine Gelehrtenrepublik ins Auge gefasst. Im Mittelpunkt der Traktate stand die Person des Christian Rosenkreuz, auf den wahrscheinlich die Gründung der Rosenkreuzer zurückging. Im Zentrum dieser Manifeste stand das Bewusstsein der in ihrer Entwicklung steckengebliebenen Reformation, die zwar die Lehre gereinigt hatte, aber zur Verbesserung des Lebens nichts Entscheidendes beitragen konnte. Andreae entwickelte so die Idee einer Weiterführung der Reformation. Er forderte eine Sozietät, die die Verchristlichung des humanistischen Gelehrtenstandes anstrebte. Seine Reformationsutopie wies drei Traditionen auf, die apokalyptisch-chiliastische, die alchemistisch-chiliastische Idee der Naturphilosophen und die Vorstellung von einer idealen Stadt, in der das gesellschaftliche Leben rational geregelt sein sollte. Wirkungsgeschichtlich entscheidend wurde aber Comenius, der ein pansophisches System universellen Wissens entwickelte, in dem die gescheiterte Reformation auf pragmatische Weise verwirklicht werden sollte. Im Mittelpunkt dieser Programmatik stand die Pädagogik. Er forderte ein universelles Kollegium mit Sitz in England, das alle Bünde und Bruderschaften mit dem Ziel einer Weltreformation vereinigen sollte. Aus diesem erwähnten unsichtbaren Kollegium entsprang wahrscheinlich die berühmte „Royal Society“. Zwischen der älteren Rosenkreuzerbewegung und der im 18. Jahrhundert entstandenen Bruderschaft der Gold- und Rosenkreuzer bestand kein direkter Zusammenhang. In dieser Bewegung gab es die Verbindung von Rose und Kreuz mit dem Gold, die die Zweiteilung rosenkreuzerischen Geheimwissens in Theologie und Philosophie zum Ausdruck brachte. Dieses Geheimwissen sollte im „Stein der Weisen“ zu einer Einheit zusammengeführt werden. Das Anliegen des Ordens war religiöser Natur. Im Zentrum stand eine pansophische Emanationslehre, wonach die Natur ein „Ausfluss der Schöpferkraft Gottes und somit selbst ein Stück Gottheit sei“. Dazu kam dann später eine starke Politisierung im Zuge des Differenzierungsprozesses der Aufklärung.

„Ins Blaue hinein …“
Rotraut, der Monochrome, ein Schamane und andere „Magier der Kunst“

Vortrag, Dr. Olaf Mückain (Museen Worms) mit Kaffee

Samstag, 17. Juni 2017, 15.45 Uhr
Steinhaus

Die westliche Kunst der Nachkriegszeit ist stark geprägt von einem über das traditionelle Tafelbild hinausgehenden, erweiterten Kunstbegriff. Prozesse rücken dabei immer stärker gegenüber dem „vollendeten Kunstwerk“ in den Vordergrund. Diese vom Künstler initiierten Vorgänge sind teils aleatorisch, experimentell, interaktiv oder rituell angelegt. Die Wechselwirkung mit Werkstoffen, Energiespendern und mit dem Publikum spielt bei Künstlern wie Yves Klein, Sigmar Polke, den ZERO-Mitgliedern, Anselm Kiefer oder Joseph Beuys eine maßgebliche Rolle.

Der Vortrag stellt prägende Positionen grenzüberschreitender künstlerischer Konzepte exemplarisch vor und wirft dabei die „Gretchen-Frage“ auf: Sind gleichsam alchemistische und schamanistische Ansätze in der modernen Kunst ein Ausdruck von „magischem Denken“? Das Augenmerk richtet sich nicht auf die Darstellung magischer Symbole und Requisiten als Bildmotive, sondern auf die Anwendung unkonventioneller Gestaltungsprinzipien, die den Schöpfungsprozess von akademischen und handwerklichen Normen befreien sollten.

Magie als Lebenshilfe

Vortrag von Prof. Dr. Mag. Leander Petzoldt (Universität Innsbruck)

Sonntag, 18. Juni 2017, 11.15 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Schon in der Antike hatte Magie eine soziale Funktion als Mittel zur Krisenbewältigung im Alltag. Die Hethiter unterschieden um 1300 v.Chr. zwischen den magischen Techniken der Spezialisten, d.h. der Priester bzw. Magier, und der populären Magie der unteren Volksschichten. Bei ihnen finden wir das Denken in Analogien und die magischen Gesetze der Sympathie, der Antipathie und der Kontiguität. Die mit dem Sympathieglauben verbundenen Möglichkeiten des Inbeziehungsetzens per Analogie waren theoretisch unbegrenzt. Die Magie war Teil des offiziellen Kultes, sie begleitete den Menschen von der Geburt bis zum Tode. Da Magie als erlernbare Technik galt, entwickelte sich eine populäre Magie, die alle Störungen des normalen Lebens, etwa Krankheiten, Naturkatastrophen oder plötzliche Todesfälle, auf Zauberei zurückführte. Damit war zunächst eine Erklärung der übernatürlichen Ursachen gegeben, die man mit magischen Praktiken beeinflussen konnte.

Inwieweit man hier von „Lebenshilfe“ sprechen, kann ist problematisch, da alle magischen Praktiken durchaus ambivalent und nur wirksam sind innerhalb eines mehr oder weniger differenzierten Glaubenssystems.

Von Magie zur Verwaltung.
Zum magiegeschichtlichen Entwurf der Dämonologen (Jean Bodin/Johann Fischart)

Vortrag von Prof. Dr. Tobias Bulang und Hannah Mieger (Ruprecht-Karls-Universität)

Sonntag, 18. Juni 2017, 10.00 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Jean Bodins Demonomanie des sorciers (1580), welche bereits 1581 durch den Juristen Johann Fischart ins Deutsche übersetzt wurde (Daemonomania Magorum), enthält neben einer Definition der Hexen, dem Aufweis Ihrer Verbrechen und den Anweisungen zur unerbittlichen Verfolgung auch breite magiehistorische Abhandlungen. Neben umfassenden, aus Quellen und zeitgenössischen Mantik-Registern epitomisierten Praktiken der Antike rekurriert der Text auch auf volksmagischen Zauber. Gemäß der Grundannahmen der Hexenverfolger handelt es sich bei jedem Akt des Zauberns um eine Anrufung von Dämonen, was zu ächten und zu verfolgen sei. Die Autoren empfehlen als Substitut dieser Praktiken das freundliche Grüßen, das Vermeiden des Fluchens, die Hauslesung und die angemessene Unterweisung des Personals durch den Hausvater, Praktiken der Frömmigkeit und die obrigkeitliche Verfolgung der magischen Umtriebe. Anstelle der Magie sollen die Disziplinierung des Individuums, die Verwaltung des Hauses (Ökonomik) und schließlich die Organisation des modernen Territorialstaates treten. Im Zusammenhang damit wird eine Fundamentalchristianisierung angestrebt. Der Tagungsbeitrag entfaltet diese Zusammenhänge und widmet sich den Folgelasten. Vorgestellt werden auch Proben aus dem Heidelberger Editions- und Kommentarprojekt der Daemonomania Magorum.

Nostalgie für mittelalterliche Wissenschaftsmodelle im postnuklearen Zeitalter
Die Physiker
  von Friedrich Dürrenmatt

Vortrag von Dr. Damaris Aschera Gehr (Rudolf Steiner Archiv, Dornach)

Sonntag, 18. Juni 2017, 9.00 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Johann Wilhelm Möbius, Hauptfigur in Dürrenmatts Komödie Die Physiker, ist ein postnuklearer Physiker, der „das System aller möglichen Erfindungen“ entdeckt hat. Sich der Tatsache bewusst, dass „in der Freiheit“ seine Gedanken „Sprengstoff“ sind, inszeniert er seine eigene Verrücktheit, um im Verborgenen einer Nervenheilanstalt „das Geheimnis seiner Wissenschaft treu bewahren“ zu können. Ausgangspunkt des Beitrags ist die Inszenierung des Möbius. Um für verrückt gehalten zu werden, behauptet er, „dass ihm der König Salomo erscheine.“ Hier stellt sich die Frage: Warum bezieht sich der Physiker ausgesprochen auf Salomo? Und welchen Salomo meint er genau: Die biblische Figur oder deren Überarbeitung in der gelehrten Magie, in der Salomo von der Spätantike bis in die frühe Neuzeit zusammen mit Hermes Trismegistus als höchste Autorität der Magie galt? Letzterer These folgend, soll Dürrenmatts Stück als Gegenüberstellung von Paradigmen der modernen Wissenschaft und der mittelalterlichen Magie gedeutet werden.

Goethe und Agrippa von Nettesheim.
Magie zwischen Religion und Wissenschaft

Vortrag Prof. Dr. Wolfgang Achtner (Universität Gießen)

Samstag, 17. Juni 2017, 16.15 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Goethe hat sich während einer seelischen Krise, in die er im Laufe seines Studiums in Leipzig geraten war, mit den Schriften von Paracelsus, Agrippa von Nettesheim und anderen magischen Schriftstellern beschäftigt. Es ist bekannt, dass Agrippa von Nettesheim das Vorbild für Goethes Faust ist, der mit Hilfe der magischen Praxis herausfinden will, „was die Welt im Innersten zusammenhält“. Magisches Denken zeigt sich dabei in zwei Formen. Auf der einen Seite gibt es eine neuplatonisch inspirierte spirituell-religiöse Dimension, die auch der Alchemie zugrunde liegt. Auf der anderen Seite führt magisches Denken auch zur Naturwissenschaft, insbesondere zur Chemie. Diese Doppelheit des magischen Denkens hat beispielsweise der Physiker Wolfgang Pauli in den Denkstrukturen von Fludd und Kepler aufgewiesen. In Analogie dazu wird der Vortrag dem Verhältnis des religiös-spirituellen und des naturwissenschaftlichen Aspekts magischen Denkens bei Faust und Goethe nachspüren.    

Joseph Sheridan Le Fanu: Carmilla.
Einblicke in die Seele eines weiblichen Vampirs

Vortrag von Dr. Denise Roth (Faust-Museum/ Faust-Archiv Knittlingen)

Samstag, 17. Juni 2017, 15.15 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Der irische Schriftsteller Joseph Sheridan Le Fanu (1814-1873) gilt als einer der wichtigsten Autoren sogenannter „gothic novels“. Mit The House by the Churchyard (1863) und Uncle Silas (1864) schuf Le Fanu frühe Meilensteine der Kriminalliteratur, die jedoch Elemente psychologischer Thriller aufweisen. Einblicke in die Abgründe psychischer, auch durchaus abnormer Veranlagungen werden bei Le Fanu in fast all seine Spukgeschichten und Schreckensromane integriert. An Le Fanus Werk ist so auch das zunehmende Interesse seiner Zeit an psychologischen Zusammenhängen und deren Durchdringung ablesbar. Dennoch: Le Fanus Werk zeichnet sich durch seine Überzeugung aus, dass trotz kühler Analyse Bereiche des Nicht-Fassbaren, Metaphysischen existieren, denen der Mensch mit seiner rationalen Denkweise machtlos gegenübersteht. In einer der ersten Vampir-Erzählungen überhaupt, Carmilla (1872), wird diese Auffassung über die Titelfigur, einen weiblichen Vampir, und dessen Opfer, der schönen Laura, gestaltet. Der Vortrag widmet sich dieser Novelle, die nachweislich Bram Stoker bei der Arbeit an Dracula beeinflusst hat unter der Fragestellung, wie die spezifische Gestaltung dieses weiblichen Vampirs und dessen Beziehung zu seinen Opfern als Chiffre für gesellschaftliche, psychische und allgemein-menschliche Diskurse interpretiert werden kann.

Alchemie, Magie und Religion im postmodernen Roman.
Hilary Mantels Fludd und Georg Kleins Sünde Güte Blitz 

Vortrag Dr. Jost Eickmeyer (Freie Universität Berlin)

Samstag, 17. Juni 2017, 14.15 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

In der englischen Provinz der 1950er Jahre taucht unvermutet ein neuer Vikar namens Fludd auf. Er trägt in Hilary Mantels Roman (1989) nicht nur den Namen des frühneuzeitlichen Mediziners, Alchemikers und Theosophen Robert Fludd (1574–1637), sondern unterzieht die vom bedrückenden Katholizismus, v.a. einem rigide geführten Nonnenkonvent, geprägte Dorfgemeinde einer besonderen ‚Transmutation‘. – Im deutsch-polnischen Grenzort „G.“ bietet in Nachwendezeiten das Ärzteteam von Dr. Weiß und Dr. Schwarz geradezu magische Heil- und Verjüngungskuren an, bis eine misstrauische Hausmeisterin im Bunde mit einem übermenschlichen Wesen diesen Praktiken auf den Grund gehen will. In dem Vortrag soll in einer vergleichenden Untersuchung der beiden Romane die Art und Weise dargelegt werden, wie Wirkmächte, die durch die Moderne vermeintlich gebannt oder rationalisiert erschienen, Alchemie, Magie, Religion in diesen postmodernen Werken aufgegriffen und poetisch und gesellschaftskritisch eingesetzt werden.

Lebende Tote.
Kulturgeschichtliche Aspekte des Vampirglaubens

Vortrag Prof. Dr. Claus Priesner (Universität München)

Samstag, 17. Juni, 11.45 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Der Vortrag beleuchtet zunächst die Idee der Spiegelung der himmlischen Welt in der irdischen, wie sie in der Mikrokosmos-Makrokosmos-Parallele zum Ausdruck kommt. Auch das Reich der Toten ist eine Spiegelung des Reiches der Lebenden. Im traditionellen Bild des Vampirs ist der Topos des temporären Todes enthalten, der in Bezug zu antik-heidnischen und christlichen Auferstehungsvorstellungen gesetzt wird. Maßgeblich ist ferner die Idee eines Zwischenreichs zwischen dem Himmel als Hypostase des absolut Fernen und der realen Welt als Verkörperung des absolut Nahen. Die Eigenschaften von Vampiren werden beschrieben, ebenso die von ihnen ausgehenden Gefahren, die durch mannigfache christlich-heidnische Abwehrrituale bekämpft wurden. Von großer Bedeutung für die Verwandlung eines Toten in einen Vampir war die volksmagische Konzeption des ‚Schlechten Todes‘, der den Zugang zum Himmelreich verbaute. Gedanken zur Entstehung des literarischen Vampirmythos im 19. Jahrhundert schließen den Vortrag ab.

Nachrichten aus dem Paradies.
Magische Symbole und Praktiken in der (pseudo-)paracelsischen Schrift Liber Azoth sive de ligno et linea vitae

Vortrag PD Dr. Ute Frietsch (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel)

Samstag, 17. Juni 2017, 10:30 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

In dem Vortrag sollen der Plot, die magischen Symbole sowie die magischen Praktiken der (pseudo-) paracelsischen Schrift Liber Azoth sive de ligno et linea vitae (1591) vorgestellt, analysiert und passagenweise entschlüsselt werden. Die fragmentarische Schrift, die sich als magisch, christlich-kabbalistisch und theosophisch bezeichnen lässt, beeindruckt durch ihre ungewöhnliche Perspektive: Sie ist gleichsam im Paradies selbst situiert und reflektiert von diesem Ort aus das Geschehen des Sündenfalles. Durch die literarische Technik der Wiederholung erzählt und reflektiert sie das Geschehen in zwei Varianten; Durch ihre magischen Illustrationen scheint sie sowohl den Sündenfall wie dessen magisch-alchemische Umkehrung zu inszenieren.  Sie leitet die Adepten zur Überwindung des Lapsus an, indem sie einen ‚salnitrischen‘ Weg empfiehlt, der zwischen dem ‚iliastrischen‘ Paradies und dem ‚cagastrischen‘ gefallenen Stern vermitteln soll. Azoth und Lebenslinie erweisen sich als magische (Schrift-) Zeichen sowohl der gefallenen Schöpfung wie des Paradieses.

Zwischen Wissenschaft, Philosophie und Religion –
„Die Naturmagie und ihre historischen Grundlagen“

Vortrag von Prof. Dr. Kocku von Stuckrad (Universität Groningen)

Samstag, 17. Juni 2017, 9.30 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

In der Kulturgeschichte Europas kommt der Magie eine Rolle zu, die keineswegs nur negative Konnotationen hat. Seit der Spätantike war die Erforschung und Erprobung von Kräften, die der Natur innewohnen, ein zentraler Baustein naturwissenschaftlicher und naturphilosophischer Theoriebildung. Oft gingen diese Theorien von unsichtbaren Kräfteverbindungen zwischen Objekten aus, wobei auch Worte, Gedanken und Rituale in solche Kraftnetze eingebunden waren. Der Vortrag beschreibt diese Tradition und zieht eine Linie von der antiken Stoa über die Strahlentheorie al-Kindīs (9. Jahrhundert), die Naturphilosophie der Renaissance, bis hin zu Wissenschaft und Okkultismus des 19. Jahrhunderts. Es zeigt sich, dass die künstliche Trennung von Wissenschaft, Philosophie und Religion der historischen Verschränkung jener Systeme nicht gerecht wird und einer Beschreibung weichen sollte, die auch die kulturelle Bedeutung der Magie besser widerspiegelt.

Das Käthchen von Heilbronn oder die Feuerprobe“ von Heinrich von Kleist – Nachbesprechung der Theateraufführung mit Susanne Hocke, Jürgen Larys (artENSEMBLE THEATER Bochum) und Dr. Denise Roth (Faust-Museum / Faust-Archiv)

Samstag, 17. Juni 2017, 9 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

„Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe“
von Heinrich von Kleist

Theateraufführung artENSEMBLE THEATER Bochum

Freitag, 16. Juni 2017, 20.00 Uhr
Ort: Vortragssaal, Faust-Archiv

Das artENSEMBLE THEATER Bochum eröffnet die Knittlinger „Alchemie-Tage“ mit der Theateraufführung Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe. Dies ist Heinrich von Kleists zauberhaftes, rätselhaftes, historisches Ritterschauspiel mit glücklichem Ausgang. Gegen alle Vernunft liebt Käthchen den Grafen Wetter vom Strahl und lässt sich dabei weder durch väterliche Strenge noch durch ihre Konkurrentin Kunigunde von Thurneck abbringen. Ihre Herzensgewissheit siegt über alle Versuche von Täuschung und Selbstbetrug. Diese Gewissheit gründet auf einer nächtlichen Astralreise des Grafen, der, scheinbar todkrank auf dem Schloss zu Strahl liegend, von einem Engel in Käthchens Kammer geführt wird. Diese nächtliche Begegnung, Käthchen nur im Traum, dem Grafen gar nicht bewusst, bedingt alles Weitere. Das Motiv der schon in Penthesilea gestalteten „magnetischen“ Anziehung zwischen den Protagonisten hat in Kleists Beschäftigung mit dem „Mesmerismus“ ihren Ursprung. Bildkräftig, wundervoll und ganz und gar nicht pessimistisch!

Am Samstag, den 13. Mai 2017 um 17 Uhr präsentiert das Faust-Museum/Faust-Archiv der Stadt Knittlingen in Kooperation mit der Theatergruppe Laterna Mystica, den Weingärtnern Knittlingen sowie der Bäckerei Reinhardt ein Museumstheater mit anschließender Weinprobe und Genüssen im Faust-Archiv unter dem Titel „Faust kulTinarisch“.

Nach einer kurzen Einstimmung mit Sekt im Foyer des Faust-Museums führt das darauffolgende Museumstheater die Zuschauer zunächst nach Italien zur Renaissance-Zeit, wo sich Faust der aggressiven Flirttechnik Lucrezia Borgias ausgesetzt sieht. Im England des 18. Jahrhunderts sind die Zuschauer dann live bei einer entscheidenden und humorvollen Weiterentwicklung des Faust-Stoffs dabei, bevor ein fulminanter und emotionaler Schlussknall Goethe, Nina Hagen und einen griechischen Chor aus der Antike überraschend mühelos vereint.

Intensiver Dramatik folgt der Genuss, wenn anschließend unsere Weinkenner im historischen Ambiente des barocken Schulsaals im Faust-Archiv bei einer Weinprobe in die Geheimnisse der edlen Tropfen aus der Region mit exklusiven backfrischen Köstlichkeiten einweihen.

Alles über Faust – an einem einzigartigen Theater- Abend mit kulturellen und kulinarischen Genüssen!

Preis: 22,- €/Person, inklusive Eintritt, Theaterführung, Sektempfang, Weinprobe mit fünf Weinen sowie backfrischen Köstlichkeiten.

Anmeldung und Kartenvorverkauf: Tel.: 07043/951610 und 9506922
E-Mail:
Faust-Museum/Faust-Archiv
Kirchplatz 2 und 9
75438 Knittlingen www.faustmuseum.de

Diese Veranstaltung wird gefördert durch die Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg

Spiegelungen – A Kind of Magic

MAGIE.TAGE in der Fauststadt Knittlingen.
Mit Theateraufführung, Vorträgen, Chemie-Experimental-Show, Stummfilm-Vorführung mit Live-Musik und vielem mehr.

Bewirtung für alle im Erdgeschoss des Steinhauses am Samstag und Sonntag jeweils ab 13.00 Uhr mit warmen und kalten Gerichten der Metzgerei Dobler sowie Samstag ab 19.00 Uhr im spätmittelalterlichen Ambiente vor, während und nach der Alchemie-Show durch die Theatergruppe Laterna Mystica.

 

 

[Programm PDF-Download]

Anmeldung und Information unter:
E-Mail:
Telefon: 07043 / 95 16 10
und 07043 / 9 50 69 22

 

MAGIE.TAGE 2017 – Magie als Welterklärung in Literatur und geistesgeschichtlichem Kontext

Treibt uns auch heute noch die faustische Sehnsucht, in einem ganzheitlichen Sinne zu begreifen, „was die Welt im Innersten zusammenhält“? Am Geburtsort der historischen Faust-Figur werden wir uns dieser und anderen Fragen widmen.

Auf vielseitigen und ungewöhnlichen Wegen beschäftigt sich unser Symposium mit dem Weltbild der Renaissance und dessen Spuren bis heute. Magie bedeutet in diesem Kontext die Vorstellung u. a. von Naturphilosophen der Renaissance-Zeit, die Welt als Ganzes zu erfassen und zu deuten, wobei auch der Mensch als Teil der Welt auftritt. Wie diese Grundidee auf unterschiedliche Art und Weise alle Denk-Konzepte späterer Zeiten beeinflusst hat und in Literatur, Kunst, Philosophie und Psychologie bis heute fortlebt, wird im Zentrum unseres Symposiums stehen.

Wissenschaftler und Künstler aus ganz Deutschland und dem Ausland präsentieren in der Geburtsstadt des historischen Faust hochaktuelle, spannende Vorträge, eine Theater- sowie eine Stummfilmvorführung mit Live-Musik und auch eine Chemie-Experimental-Show.

Programm

Freitag, 16. Juni 2017

19 Uhr

Begrüßung und Einführung

Dr. Denise Roth (Leitung Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen)
Prof. Dr. Claus Priesner (Ludwig-Maximilians-Universität München)

Ort: Faust-Museum Knittlingen

20 Uhr

„Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe“
von Heinrich von Kleist

Theateraufführung mit Susanne Hocke, Jürgen Larys
(artENSEMBLE THEATER Bochum)

Ort: Steinhaus, Knittlingen

Samstag, 17. Juni 2017

9 Uhr

„Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe“
von Heinrich von Kleist

Nachbesprechung der Theateraufführung
mit Susanne Hocke, Jürgen Larys (artENSEMBLE THEATER Bochum)
Dr. Denise Roth (Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen)

Ort: Steinhaus

9.30 Uhr

Zwischen Wissenschaft, Philosophie und Religion – Die Naturmagie und ihre historischen Grundlagen

Vortrag, Prof. Dr. Kocku von Stuckrad (Reichsuniversität Groningen)

Ort: Steinhaus

10.30 Uhr

Nachrichten aus dem Paradies – Magische Symbole und Praktiken in der (pseudo-)paracelsischen Schrift „Liber Azoth sive de ligno et linea vitae“ (1591)

Vortrag, PD Dr. Ute Frietsch (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel)

Ort: Steinhaus

11.30 UhrKaffeepause
11.45 Uhr

Lebende Tote – Kulturgeschichtliche Aspekte des Vampirglaubens

Vortrag, Prof. Dr. Claus Priesner (Universität München)

Ort: Steinhaus

12.45 Uhr

Mittagspause

14.15 Uhr

Alchemie, Magie und Religion im postmodernen Roman:
Hilary Mantels „Fludd“ und Georg Kleins „Sünde Güte Blitz“

Vortrag, Dr. Jost Eickmeyer (Freie Universität Berlin)

Ort: Steinhaus

15.15 Uhr

Joseph Sheridan Le Fanu: „Carmilla“:
Einblicke in die Seele eines weiblichen Vampirs

Vortrag, Dr. Denise Roth (Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen)

Ort: Steinhaus

15.45 Uhr

Ins Blaue hinein …
Rotraut, der Monochrome, ein Schamane und andere „Magier der Kunst“

Vortrag MIT KAFFEE
Dr. Olaf Mückain (Leiter Museen Worms)

Ort: Steinhaus

16.45 Uhr

Goethe und Agrippa von Nettesheim – Magie zwischen Religion und Wissenschaft

Vortrag, Prof. Dr. Wolfgang Achtner (Universität Gießen)

Ort: Steinhaus

17.45 UhrPause
19.30 Uhr

Feuerball und Farbenspiel – (Al)chemische Versuche in historischem Gewand

Chemie-Experimental-Show

Dr. Chr.- Heinrich Wunderlich (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie / Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt)
Prof. Dr. Claus Priesner (Ludwig-Maximilians-Universität München)
und Dr. Denise Roth (Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen)

Ort: Pfleghof (bei Regen in der Kelter), Knittlingen

20.45 Uhr

Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens

Stummfilm mit Live-Musik (FSK 12 Jahre)

Roman Rothen – Kontrabass / Gitarre (Königsbach-Stein)
und Frieder Egri – Piano (Karlsruhe)

Ort: Evangelisches Gemeindehaus, Knittlingen

Sonntag, 18. Juni 2017
9 Uhr

Nostalgie für mittelalterliche Wissenschaftsmodelle im postnuklearen Zeitalter:
„Die Physiker“ von Friedrich Dürrenmatt

Vortrag, Dr. Damaris Aschera Gehr (Rudolf Steiner Archiv, Dornach)

Ort: Vortragssaal, Faust-Archiv

10 Uhr

Von der Magie zur Verwaltung.
Zum magiegeschichtlichen Entwurf der Dämonologen (Jean Bodin / Johann Fischart)

Vortrag, Prof. Dr. Tobias Bulang, Hannah Mieger
(Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)

Ort: Steinhaus

11 UhrKaffeepause
11.15 Uhr

Magie als Lebenshilfe

Vortrag, em. Prof. Dr. Mag. Leander Petzoldt (Universität Innsbruck)

Ort: Steinhaus

12.15 Uhr

Achtung: Programmänderung:

Ins Blaue hinein …
Rotraut, der Monochrome, ein Schamane und andere „Magier der Kunst“

Diashow als Nachtrag zum Vortrag von Dr. Olaf Mückain (Museen Worms)

Ort: Steinhaus

12:30 UhrMittagspause
14.15 Uhr

Die Bruderschaft der älteren Rosenkreuzer und die Gold- und Rosenkreuzer

Vortrag, Univ.-Prof. Dr. Dr. h. c. Helmut Reinalter (Universität Innsbruck)

Ort: Steinhaus

15.15 Uhr

Paranormale Phänomene zwischen Tabu und Mainstream – Zur Rezeptionsgeschichte der Parapsychologie

Vortrag, Dipl.-Psych. Eberhard Bauer (Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP), Freiburg i. Br.)

Ort: Steinhaus

16 Uhr

Draculas Erben. Untot durch die Filmgeschichte

Vortrag, Prof. Dr. Matthias Hurst (Bard College Berlin)

Ort: Steinhaus

17 Uhr

Abschlussdiskussion

17.15 Uhr

Ende der MAGIE.TAGE 2017

Preise

  • 3-TAGES.PASS inkl. Abendveranstaltungen: Euro 60,-
  • 1-TAGES.PASS Samstag inkl. Abendveranstaltung: Euro 30,-
  • 1-TAGES.PASS Samstag ohne Abendveranstaltung: Euro 20,-
  • 1-TAGES.PASS Sonntag: Euro 20,-
  • EINZELBUCHUNG Theateraufführung „Das Käthchen von Heilbronn oder Die Feuerprobe“ – von Heinrich von Kleist 
    Freitagabend: Euro 15;- / Euro 12,- (ermäßigt)
    Schulklassen: Euro 10,- pro Person (Buchung über Lehrer)
  • EINZELBUCHUNG Stummfilm mit Live-Musik „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“
    Samstagabend: Euro 10,- / Euro 8,- (ermäßigt), FSK 12 Jahre
  • EINZELBUCHUNG je Vortrag: Euro 5,-

Referenten und Künstler

  • Prof. Dr. Wolfgang Achtner (Universität Gießen)
  • Dipl.-Psych. Eberhard Bauer ((Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e.V. (IGPP), Freiburg i. Br.)
  • Prof. Dr. Tobias Bulang (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
  • Frieder Egri (Karlsruhe)
  • Dr. Jost Eickmeyer (Freie Universität Berlin)
  • PD Dr. Ute Frietsch (Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel)
  • Dr. Damaris Aschera Gehr (Rudolf Steiner Archiv, Dornach)
  • Susanne Hocke (artENSEMBLE THEATER Bochum)
  • Prof. Dr. Matthias Hurst (Bard College Berlin)
  • Jürgen Larys (artENSEMBLE THEATER Bochum)
  • Hannah Mieger (Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg)
  • Dr. Olaf Mückain (Museen Worms)
  • em. Prof. Dr. Mag. Leander Petzoldt (Universität Innsbruck)
  • Prof. Dr. Claus Priesner (Ludwig-Maximilians-Universität)
  • Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Reinalter (Universität Innsbruck)
  • Dr. Denise Roth (Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen)
  • Roman Rothen (Königsbach-Stein)
  • Prof. Dr. Kocku von Stuckrad (Universität Groningen)
  • Dr. Chr.-Heinrich Wunderlich (Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie / Landesmuseum für Vorgeschichte Sachsen-Anhalt)

Unterkünfte in Knittlingen und Umgebung

Das Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen präsentiert am Samstag, den 29. April 2017 um 19 Uhr wieder die beliebte Krimilesung „Mörderstimmung im Museum“ mit dem Schauspieler Alexander O. Miller.

Sie tun es wieder: Zwei Mal im Jahr wird das Faust-Museum zum Tatort, wenn der Mannheimer Schauspieler Alexander O. Miller faustische und nervenzerreißende Kriminalgeschichten zwischen Vitrinen und Exponaten im dunklen Schattentheater präsentiert.

Alexander O. Miller

Das Publikum kann auch dieses Mal der ausdrucksstarken Stimme Alexander O. Millers folgen und sich wahlweise mit Opfer, Täter oder Ermittler identifizieren. Vielfältige Orte, Zeiten und Stimmungen kommen als „setting“ mörderischen Geschehens zur Sprache, sei es das 19. Jahrhundert Amerikas, das Flair der 60er Jahre des 20. Jahrhunderts oder skurrile Vorgänge in der deutschen Provinz der Gegenwart – mühelos vermittelt Alexander O. Miller unterschiedlichste Wege, die zu Mord und Totschlag, aber auch zur Aufklärung des Geschehens führen. Dass die Entscheidung für schuldhaftes Vergehen letztlich einen Pakt mit dem Teufel darstellt, und welche Auswirkungen dies auf die Psyche des Täters hat, wird gerade durch die Live-Rezitation umso eindrücklicher.

Erholung winkt in der Pause wie stets bei Bewirtung und Verköstigung mit exzellenten, thematisch auf die Krimigeschichten abgestimmten „Mörderhäppchen“, die dieses Mal von der Theatergruppe Laterna Mystica angeboten werden.

Karten für die Krimilesung, inklusive Eintritt in das Museum und Bewirtung in der Pause: 15,– €/Person,  

Reservierung unter:

Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:

Die Krimilesung ist nur für Erwachsene!

Das Faust-Museum/Faust-Archiv der Stadt Knittlingen präsentiert am Sonntag, den 5. März 2017 um 16 Uhr den Vortrag „Reformation im Enzkreis – Faust, Reuchlin und die Persönlichkeiten des 16. Jahrhunderts“, mit dem Leiter des Remchinger Römermuseums und Archäologen Jeff Klotz.

Die Reformation und Renaissance haben die Region um Pforzheim und Bretten maßgeblich beeinflusst. Die Namen bedeutender Persönlichkeiten wie Melanchthon, Reuchlin, Kepler oder Heylin sind untrennbar mit der Region um Knittlingen verknüpft. Im Rahmen eines Vortrages sollen die Geschehnisse zur Leb- und Wirkzeit dieser Zeitgenossen des historischen Fast erläutert werden. Wie sah das Leben in der Region im 15. und 16. Jh. aus? Welche Veränderungen brachte die Reformation? Welche Bedeutung hatte die Pforzheimer Lateinschule und was hatte es mit der Poststation in Knittlingen auf sich? Diese und viele weitere Fragen werden in einem kurzweiligen Vortrag im Faustmuseum/Faustarchiv beantwortet. 

Jeff Klotz, geb. 1990, wuchs in Remchingen und Kopenhagen auf. Er studiert Geschichte, Ur- und Frühgeschichte an der Universität Heidelberg. Seit 2010 ist er mitverantwortlich für den Aufbau des Römermuseums in Remchingen, das er seit 2011 leitet. Darüber hinaus ist Jeff Klotz seit 2013 Vorsitzender der Kultur- und Museumslandschaft Nordschwarzwald und seit 2015 Kurator des Archäologischen Museums Pforzheim. Seine Forschungsschwerpunkte sind „Die Römer im deutschen Südwesten“ und „Das Zeitalter des Barocks und der Aufklärung“.

Das Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zum Vortrag am Sonntag, den 5. März 2017 um 16 Uhr im Vortragssaal des Faust-Archivs der Stadt Knittlingen.

Der Eintritt ist frei! Weitere Infos unter: 07043/951610 und 07043/9506922 oder E-Mail: .

 

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