Vortrag des Literaturwissenschaftlers Philip Reich (Heidelberg) im Faust-Archiv über den Knittlinger Faust (1480-1540) und seine Berufskollegen

Zauberkünstler aus dem Venusberg - Faust und die Fahrenden Schüler

Literatur und Geschichte in enger Verbindung stehen im Fokus, wenn sich der Heidelberger Literaturwissenschaftler und Promotionsstipendiat Philip Reich in seinem Vortrag ZAUBERKÜNSTLER AUS DEM VENUSBERG – FAUST UND DIE ‚FAHRENDEN SCHÜLER‘ mit magischen Schriften des 15. und 16. Jahrhunderts und den möglichen „Kollegen“ des historischen Faust beschäftigt.

Als ‚Fahrende Schüler‘ bezeichnete man unter anderem bettelnde Landstreicher und Quacksalber, die mit Amuletten und Elixieren die abergläubische Bevölkerung foppten. Hinzu kamen auch solche, die in Salamanca oder im Venusberg die Schwarze Magie studiert hätten und sogar den Teufel bannen könnten. Zu dieser illustren Gruppe zählt der Universalgelehrte Conrad Gessner 1561 auch den Doctor Faust und erweitert damit das Bild vom berühmten Teufelsbündner, dem er am Ende sogar zauberkundige Druiden an die Seite stellt. Erfahren Sie im Vortrag, was eigentlich ‚des Pudels Kern‘ ist!

Der Literaturwissenschaftler Philip Reich studierte deutsche und lateinische Philologie an der Universität Regensburg und beschäftigt sich seit 2016 im Rahmen seiner Doktorarbeit als Stipendiat an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg mit dem Projekt „Der ‚Fahrende Schüler‘ als prekärer Typus. Zur Genese literarischer Tradition in der Vormoderne“. Zu seinen Forschungsinteressen zählen auch Schriften des 15. und 16. Jahrhunderts über die Magie.

Der Vortrag findet am Sonntag, den 21. Juli 2019 um 16 Uhr im Faust-Archiv Knittlingen statt bei kostenlosem Eintritt.

Infos unter Tel.: 07043/951610 und 9506922 sowie unter

Pfleghof Knittlingen am Samstag, den 13. Juli 2019 um 20 Uhr

Fast Faust

Faust als Lustspiel? Das ist möglich – und wird in einzigartiger Weise am Samstag, den 13. Juli 2019 um 20 Uhr als Open Air-Aufführung erlebbar. Die Wanderbühne Theater Carnivore, eine von lediglich sechs heute noch in Europa existierenden Bühnen ihrer Art, macht Station auf dem Knittlinger Pfleghof und führt ein mittlerweile knapp zwanzig Jahre altes Stück auf: FAST FAUST, eine Komödie von Albert Frank nach Johann Wolfgang von Goethe. Dabei dreht sich alles um die Probenarbeit an Goethes Faust: Das sogenannte „Dramenterzett“, bestehend aus seinem Gründer André sowie dem Schauspieler-Paar Hannah und Heiner, hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle klassischen Dramen mit jeweils nur drei Personen zur Aufführung zu bringen. Heute steht „Faust“ von Goethe auf dem Spielplan, doch Hannah ist nicht erschienen. André zwingt Heiner, Hannahs Rollen zu übernehmen. Unter Protest schlüpft dieser also in die Rolle des Gretchens – und ein Theaterabend nimmt seinen Lauf, der immer wieder an der Rivalität der beiden Protagonisten zu zerbrechen droht.

Faust Faust

2015 von dem Heidelberger Schauspieler Florian Kaiser gegründet, tourt die Wanderbühne Theater Carnivore mit ihrem historischen Feuerwehr-LKW über Weingüter, Höfe und Burgen. Wie ein kleiner Zirkus hat das Wandertheater alles dabei, was man für ein echtes Spektakel braucht. Die Zuschauer können es sich dabei auf Bierbänken mit Lehne und Kissen bequem machen.

Durchweg begeisterte Presserezensionen „pflastern“ der Wanderbühne und ihren Schauspielern, Florian Kaiser und Roland Heitz, den Weg: „Schon nach wenigen Minuten der recht andersartigen Inszenierung von Roland Heitz hielt es die zahlreichen Zuschauer vor Lachen kaum noch auf den Sitzen.“ „Doch auch Liebhaber des klassischen Stückes kamen Dank der schauspielerischen Leistungen der beiden Protagonisten voll auf ihre Kosten“. Die letzten Hemmungen, sich mit Goethes Faust zu beschäftigen, dürften durch diese Inszenierung endgültig beseitigt werden!

Die Aufführung dauert zwei Stunden, Pause mit Bewirtung.

Karten: 17 Euro, erhältlich im Faust-Museum und Faust-Archiv Knittlingen, Reservierung unter Tel.: 07043/9506922 und 951610 sowie per Mail unter
Bei schlechter Witterung findet die Veranstaltung in der Kelter Knittlingen statt.

Diese Veranstaltung wird gefördert durch die Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg

Sonntag, den 19. Mai 2019 für die ganze Familie von 12-18 Uhr bei Gratiseintritt!

Wie jedes Jahr im Mai nimmt auch das Faust-Museum/Faust-Archiv am Internationalen Museumstag teil und bildet wieder die Plattform für ein buntes Programm für alle Interessierten.

Ab 14 Uhr öffnet das Faust-Café im Vortragssaal des Faust-Archivs seine Pforten und verwöhnt mit Kaffee und Kuchen der Theatergruppe Laterna Mystica, während das Faust-Museum schon ab 12 Uhr gratis besucht werden kann. Um 14 Uhr wird auch die neue Sonderausstellung in der Galerie des Faust-Archivs eröffnet: „Faust 2019 – im Spiegel der Kunst“, mit Werken von Künstlern und Künstlerinnen des Kreativwettbewerbs, den das Faust-Museum/Faust-Archiv gemeinsam mit dem Theater Pforzheim ausgeschrieben hatte. Die Ausstellung wird bis Ende Juni im Faust-Museum und Faust-Archiv zu sehen sein. Um 15 Uhr führt die Kindergruppe der Laterna Mystica Open Air das Theaterstück „Der Zauberlehrling“ auf, bei hoffentlich guter Witterung auf dem Kirchplatz.

Zur Theaterbühne wird dann auch wieder das Museum, wo alle, die Casanovas Besuch in Knittlingen und seine spektakuläre Begegnung mit Georg Johann Faust und Goethe verpasst haben, das Versäumnis nachholen können: Museumsleiterin Dr. Denise Roth und die Theatergruppe Laterna Mystica begeben sich mit der Theaterführung auf die Spuren des legendären Verführers und überraschen mit einem modernen Finale!

Den gesamten Tag steht das Faust-Museum den Besuchern bei Gratiseintritt offen!

Zur besseren Planung hier das Programm in der Zusammenfassung: 

Ab 12 Uhr: Gratiseintritt in das Faust-Museum
Ab 14 Uhr: Faust-Café im Faust-Archiv mit Kaffee und Kuchen der Theatergruppe Laterna Mystica (Faust-Archiv, Vortragssaal)
14 Uhr: Ausstellungseröffnung „Faust 2019 – im Spiegel der Kunst!“ (Faust-Archiv, Galerie)
15 Uhr: Open-Air-Theaterstück für Kinder: „Der Zauberlehrling“ von der Kindergruppe der Laterna Mystica (Kirchplatz)
16 Uhr: Theaterführung „Auf den Spuren von Casanova“ durch das Faust-Museum mit Dr. Denise Roth und der Theatergruppe Laterna Mystica (Faust-Museum)

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Vortrag im Steinhaus Knittlingen von Wolfram Berner M.A. (Kreisarchivar Ludwigsburg)

Sonntag, 28. April 2019 um 16 Uhr im Steinhaus

Seit über zwei Jahrzehnten beschäftigt sich Wolfram Berner M.A. neben seiner hauptberuflichen Tätigkeit als Ludwigsburger Kreisarchivar mit der Erforschung und Dokumentation von Lokal- und Nebenbahnen in Württemberg (und Baden). Sein besonderes Augenmerk liegt dabei auf der einstigen schmalspurigen Lokalbahn von Marbach über Beilstein nach Heilbronn, der ehemaligen Bottwartalbahn.

Die Geschichte dieser Bahn ist unweigerlich mit jener der Zabergäubahn von Lauffen über Güglingen nach Leonbronn verbunden. Die badische Anbindung an diese Strecke wäre über Knittlingen verlaufen. Dieses Bahnprojekt ist zwar nicht das einzige im damaligen Königreich Württemberg, welches begonnen wurde und unvollendet mit Sachzeugnissen noch Jahrzehnte später in den Orten und in der Landschaft dokumentiert werden konnte. Doch Knittlingen mit seinem Bahnhofsgebäude, das nie einen regulären Zug gesehen hat, nimmt dabei eine eisenbahntechnische Sonderstellung im deutschen Südwesten, vermutlich sogar auf dem deutschen Festland ein.
Die Geschichte dieses Kuriosums beleuchtet der Historiker mit fundierten Rechercheergebnissen und hofft, vielleicht noch den ein oder anderen Knittlinger „Augenzeugen“ zu treffen, der die Sprengung der einstigen Bahnbrücke in den 1950er Jahren miterlebt hat.

Wolfram Berner studierte Geschichte- und Germanistik an der Universität Stuttgart mit dem Abschluss Magister Artium sowie Archivwissenschaften an der Fachhochschule für Archivwesen in Marburg an der Lahn mit Abschluss Diplom-Archivar. Von 2012-2014 war Wolfram Berner Leiter des Stadtarchivs Wertheim am Main im Archivverbund Main-Tauber, seit 2014 Kreisarchivar im Landkreis Ludwigsburg. Wolfram Berners Forschungen und Veröffentlichungen befassen sich mit der Verkehrs- und Wirtschaftsgeschichte in der Region Stuttgart, schwerpunktmäßig neben der Bottwartalbahn auch zu Feld- und Industriebahnen, worüber er regelmäßig publiziert.

PRESSEMITTEILUNG [PDF Download]

Der Vortrag findet im Steinhaus Knittlingen am Sonntag, den 28. April 2019 um 16 Uhr statt.
Der Eintritt ist frei!
Informationen unter
Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:  

Diese Veranstaltung wird gefördert durch die Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg

Neues Format: Theater Pforzheim lädt zum „Faust-Brunch mit Juwelen und Mephisto-Walzer“ sowie Ausstellungseröffnung an nur einem Tag ein

Vorträge von renommierten „Faust“-Experten und musikalisches Programm mit Paul Jadach und Stamatia Gerothanasi

Sonntag, 24. März 2019 um 11 Uhr (Faust-Brunch) und ab 17.30 Uhr (Vernissage)

Intendant Thomas Münstermann und sein Team laden am Sonntag, 24. März anlässlich der aktuellen „Faust“-Inszenierung zu einem vielfältigen themenbezogenen Sonntag ein.

Um 11 Uhr wird ein „Faust“-Brunch präsentiert, an dem sich beliebte Ensemblemitglieder des Musiktheaters und renommierte „Faust“-Forscher mit Vorträgen beteiligen.
Um 17.30 Uhr findet eine Vernissage unter Beteiligung der Goldschmiedeschule und Kreativen aus Stadt und Region statt.

„Die Idee zu diesem Format ist neu“, sagt Chefdramaturg Peter Oppermann, der gesamtverantwortlich für das Konzept der Rahmenveranstaltungen zeichnet; „Literatur und Vorträge, dazu ein köstlicher Brunch und Live-Musik, Schmuckstücke von talentierten Studierenden und weiteren Kreativen: Wir möchten, dass unser Publikum mal einen ganzen Tag ´Faust´ aus allen nur denkbaren Perspektiven erleben kann, ob nur am Vormittag, am Nachmittag oder bei der abendlichen Aufführung – oder alles zusammen im Dreierpack. Und natürlich besteht während der Veranstaltungen auch Gelegenheit, mit uns ins Gespräch zu kommen.“

Gelungen ist es, den bundesweit renommierten Berliner „Faust“-Experten Prof. Dr. Michael Jaeger („Faust als Global Player“) für einen individuellen Vortrag zu gewinnen; darüber hinaus bringt sich die Direktorin des Knittlinger Faust-Museums Dr. Denise Roth mit einem Beitrag ein. Die beliebten Musiktheatermitglieder Paul Jadach und Stamatia Gerothanasi bereichern die Matinee mit musikalischen Einlagen, die sich ebenfalls mit „Faust“ beschäftigen. Mit von der Partie ist auch der Autor Dietrich Wagner und der Verein „Kultur Schaffer e.V.“. Karten für die Veranstaltung, die die Thalia Buchhandlung mit einem eigens zusammengestellten Bücherstand begleitet, sind an der Theaterkasse erhältlich; es wird um Reservierung gebeten, da der köstliche Brunch, der vom Theaterrestaurant Opera angeboten wird, inklusive ist. 

Um 17.30 Uhr findet dann die Vernissage und Ausstellungseröffnung zum Kreativwettbewerb “FAUST 2019” statt, mit künstlerischem Rahmenprogramm und „Verjüngungstrunk“. Über 100 Plastiken, Gemälde, Körperinstallationen, Texte und Video-Clips von Künstler*innen aus Pforzheim und der Region stellen Goethes Jahrhundertwerk in einen Kontext, der die ungebrochene Brisanz des Werkes zeigt. Der Eintritt zur Vernissage ist frei. Es folgt eine „Faust“-Aufführung am gleichen Abend.

Karten für den Brunch gibt es zum Preis von 22,50 € (erm. 11 €) an der Theaterkasse am Waisenhausplatz unter Tel. 0 72 31/39-24 40, im Kartenbüro in den Schmuckwelten und auf www.theater-pforzheim.de

Samstag, den 6. April 2019 um 19.00 Uhr im Faust-Museum

Alexander O. Miller
Alexander O. Miller

Zwei Mal im Jahr wird das Faust-Museum Knittlingen zum Tatort, wenn der Schauspieler Alexander O. Miller wieder mit unnachahmlicher Ausdruckskraft und Einfühlungsgabe in die Rolle von Täter, Opfer und Ermittler schlüpft. Ob Geschichten aus der Anfangszeit des Kriminalromans, Klassiker des 19. und 20. Jahrhunderts oder zeitgenössische Erzählungen rund um Mord und Totschlag – Spannung ist stets garantiert.

Welche Autoren dieses Mal präsentiert werden, wird nicht verraten, nur so viel sei gesagt: unter anderem begeben wir uns in das Rennsport-Milieu und in die Opernwelt. Persönliche Eitelkeiten, Rachegefühle, Eifersucht und reine Missgunst zählen wie immer zu den Triebfedern mörderischen Handelns. Doch gleich welche Motive den Täter geleitet haben: stets wird sein ganz persönlicher Pakt mit dem Teufel ihn verfolgen und ihn der Gerechtigkeit des Gesetzes, der Bestrafung durch Gott oder der ewigen Bedrängnis seines eigenen Gewissens ausliefern. Dass häufig beim Morden auch der Humor nicht zu kurz kommt, ist zumindest im Rahmen dieser Veranstaltung des fiktionalen Verbrechens keineswegs als Widerspruch zu verstehen!

In der Pause garantieren die kulinarischen Mörderhäppchen der Theatergruppe Laterna Mystica wieder Stärkung und Entspannung, bevor es in die zweite Runde der Lesung geht.

Karten für die Krimilesung, inklusive Eintritt in das Museum und Bewirtung in der Pause: 18,– €/Person. 
Karten gibt es im Faust-Museum oder im Faust-Archiv, Reservierung unter: 
Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:  
Die Krimilesung ist nur für Erwachsene!

Diese Veranstaltung wird gefördert durch die Arbeitsstelle für literarische Museen, Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg.

Vortrag im Faust-Archiv über den Teufelspakt in der Literatur und im Roman „Septem Scalae“ von
Dr. Heiko Ullrich, Literaturwissenschaftler und Romanautor
Sonntag, 10. März 2019 um 16 Uhr im Faust-Archiv

Cruikshank
Cruikshank

Seit über einem halben Jahrtausend fasziniert die Geschichte vom Knittlinger Gelehrten und seinem Pakt mit dem Bösen die Schriftsteller. Dabei ist der Handel Fausts mit seinem teuflischen Geschäftspartner einem ständigen inhaltlichen Wandel unterworfen: Während Goethe die Hauptperson seines Dramas Faust. Der Tragödie erster Teil (1808) noch ganz klassisch Seele und Seligkeit für ein glückliches und zufriedenes Leben opfern lässt, tauscht der Titelheld in Adelbert von Chamissos Novelle Peter Schlemihls wundersame Geschichte (1814) seinen Schatten gegen ein Glückssäckel. Adrian Leverkühn, der Protagonist von Thomas Manns Roman Doktor Faustus (1947), verzichtet wiederum auf seine Liebesfähigkeit, um musikalisches Genie zu erlangen, und James Krüss inszeniert in Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen (1962) einen Pakt, infolge dessen die Hauptfigur jede Wette gewinnt, aber das Lachen verlernt.

An dieses vielfach abgewandelte Bild vom Teufelsbündner, der jedoch stets ein aus der Gesellschaft Verstoßener und ein seiner Zeit weit Vorauseilender bleibt, knüpft der Roman Septem Scalae an. Ähnlich wie sein historischer Namenspatron, der Finder des Unterkiefers von Mauer, ist aber auch der Protagonist des Romans, Daniel Hartmann, selbst kein Wissenschaftler, sondern ein tief religiöser Mensch. Der Abschluss des Teufelspaktes, konfrontiert Hartmann jedoch nach und nach mit zeitgenössischen naturwissenschaftlichen Erkenntnissen, die sein biblischen Vorstellungen verpflichtetes Weltbild erschüttern.

Der Vortrag des Romanautoren und Literaturwissenschaftlers, Dr. Heiko Ullrich, zeigt einerseits, wie die vielfältige Rezeption des Fauststoffes in der Literatur die Entstehung der Romans Septem Scalae und seiner spezifischen Deutung der Faustfigur zu einem neuen, eigenständigen Werkinspiriert hat. Die Lesung einiger gerade für die Spuren des Fauststoffes relevanter Stellen aus Septem Scalae soll dabei einen Eindruck von der praktischen Umsetzung dieser Techniken vermitteln.

Buchumschlag: Heiko Ulrich, Septem Scalae

Heiko Ullrich, 1983 in Heidelberg geboren, arbeitet seit 2010 als Gymnasiallehrer in Bruchsal. Der Promotion und zahlreichen Veröffentlichungen zur Literaturwissenschaft und -didaktik folgte 2018 der erste Roman Septem Scalae.

Eintritt frei!

Infos unter Tel.: 07043/951610 und 9506922 sowie unter

FAUST I von Johann Wolfgang von Goethe
Premiere der Neuinszenierung am Theater Pforzheim (Großes Haus)
am FREITAG, den 1. März 2019 um 19.30 Uhr
Besonderes Angebot zur Premiere: Theaterbus ab Knittlingen, Abfahrt 18 Uhr!

Am Freitag, den 1. März 2019 kommt Faust I von Johann Wolfgang von Goethe in einer Neuinszenierung im Theater Pforzheim auf die Bühne – entstanden u.a. in Kooperation mit dem Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen.

Zur Premieren-Vorstellung bieten wir eine Theaterfahrt zu einem Festpreis von
30 Euro, der Theaterkarte im mittleren Preissegment und Fahrt im Kleinbus umfasst,
Es gilt, schnell zuzugreifen, außerhalb dieses Angebots ist die Premiere schon fast völlig ausverkauft. Wer also Lust auf Faust, Mephisto und Gretchen hat und sich lästige Parkplatzsuche sparen möchte, kann über das Faust-Museum/Faust-Archiv eine Karte erwerben. Das Kontingent umfasst 19 Karten.
Der Theaterbus startet um 18 Uhr direkt vor dem Faust-Museum, Kirchplatz 2, Rückkunft am selben Ort gegen 22.45 Uhr.
Kartenreservierung: Tel.: 07043/951610 und 9506922 sowie über

ACHTUNG: Der Fehlerteufel hatte sich leider in unsere Mitteilung im Ortsnachrichtenblatt eingeschlichen!
Die Premierenfahrt findet am FREITAG, den 1. März 2019 statt, NICHT samstags! Wir bitten, den Fehler zu entschuldigen.

Die Kabarettisten Ernst & Heinrich feiern ihr zwanzigjähriges Bühnenjubiläum
Ernst und Heinrich – schwäbisch international: Nex verkommâ lassâ! 

Samstag, 9. Februar 2019, 20.00 Uhr im Cellarium

„Nex verkommâ lassâ“ haben sich die beiden schwäbischen Urgesteine Ernst Mantel und Heiner Reiff im Rückblick auf die letzten zwanzig Jahre gedacht. Aus sellem Grunde wärmen sie ihre Lieblingsgerichte in bester schwäbischer Manier nochmals auf. Ob das der „Mc Leberkäs“ ist, der „Ehrakäs“ oder der Zwerg, der immer noch darauf wartet endlich gefressen zu werden („Frisch ans Werk“). Eines ist sicher, für „dr gute Esser“ ist das der ultimative Hochgenuss; darüber hinaus Lachmuskeltraining, wie es keine Muckibude bieten kann! Jahrelange Meditation ermöglichte E+H einen tiefen Einblick in die Seele der Schwaben. Das Ergebnis sollte der Welt nicht länger vorenthalten werden. Schwäbisch internationale Kost – welch bessere Botschafter könnte man sich da vorstellen. 

Der Kulturverein Cellarium e.V. und das Faust-Museum/Faust-Archiv laden gemeinsam ins Cellarium ein, wenn die unvergleichlichen Comedians, Wortspielakrobaten und Vollblutmusiker, die mehr als eine Brezel miteinander verbindet; zu Gast sind. Tiefe Einblicke in die schwäbische Seele sind dabei garantiert!

Druckwerkstatt im Faust-Archiv, kostenloser Eintritt ins Museum und Gratisführung bei verlängerten Öffnungszeiten

am Samstag, den 15. Dezember von 16-21 Uhr und Sonntag, den 16. Dezember 2018 von 11-20 Uhr

Führung am Sonntag, den 16. Dezember 2018 um 15 Uhr durch das Faust-Museum

Auch dieses Jahr kann im Rahmen des Weihnachtsmarktes in Knittlingen am Samstag, den 15. Dezember 2018 von 12 bis 22 Uhr und am Sonntag, den 16. Dezember von 12 – 20 Uhr das Museum kostenlos besichtigt werden.

Der Vortragssaal des Faust-Archivs wird wieder zur Druckwerkstatt, wo Kinder und Erwachsene unter Anleitung der Drucker aus Mosbach samstags von 16 bis 21 Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr mit historischen Pressen Geschenke drucken können

Am Sonntag, den 16. Dezember 2018 findet dann um 15 Uhr eine kostenlose Führung durch das Faust-Museum statt, wo davor und danach auch der Museumsshop mit zahlreichen faustischen und unfaustischen Geschenkideen zu Weihnachten lockt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mord und Totschlag im Museum!
Krimilesung „Mörderstimmung im Museum“
am Samstag, den 1. Dezember 2018 um 19.00 Uhr im Faust-Museum

Alexander O. Miller
Alexander O. Miller

Ein weiteres Mal wird das Faust-Museum Knittlingen zum Tatort, an dem sich in wohlig-gruseliger Atmosphäre zwischen Vitrinen und faustischen Exponaten die Wege von Opfern und Tätern in schicksalhafter Weise kreuzen – glücklicherweise in rein fiktionaler Manier! 
Der Mannheimer Schauspieler Alexander O. Miller ist wieder vor Ort und schlüpft mit maximaler Ausdruckskraft in die Psyche des Mörders wie auch des Opfers und des Ermittlers, vermittelt Einblicke in das Gespinst aus Gefühlen wie Rache, Neid und Gier, aber auch Angst, Liebe und Empathie.
Deutsch, englische und amerikanische Autoren exzellenter Kriminalliteratur sind mit Kurzgeschichten auf dem Programm, dabei einige Klassiker sowie teilweise aus Film und Fernsehen bekannte Detektive. Und auch dieses Mal steht nicht nur im Zentrum, den jeweiligen Schuldigen zu ermitteln, hat doch schon seit einiger Zeit der ursprüngliche „Whodunit“ als Urform der Kriminalerzählung sich weiterentwickelt u.a. zum psychologischen Thriller: Hier beginnt die Geschichte nicht mit Auffindung der Leiche, sondern schildert noch vor dem Mord aus Sicht des Täters das Geschehen. So wird erlebbar nachzuvollziehen: Wie, wann und warum reift der Entschluss zum Teufelspakt, begibt sich ein an sich unbescholtener Mensch auf ewig in die Hände des Teufels, wenn er sich mit verbrecherischen Mitteln den Weg zum ganz persönlichen Ziel bahnt?
Schauplätze sind u.a. ein englischer Ferienort der 1930er Jahre, eine Zugfahrt durch Amerika und die bayerische Provinz der Gegenwart.

Erholung winkt in der Pause wie stets bei Bewirtung und Verköstigung mit exzellenten, thematisch auf die Krimigeschichten abgestimmten „Mörderhäppchen“ (mit Überlebensgarantie!), die von der Theatergruppe Laterna Mystica angeboten werden.

Karten für die Krimilesung, inklusive Eintritt in das Museum und Bewirtung in der Pause: 18,– €/Person.
Karten gibt es im Faust-Museum oder im Faust-Archiv, Reservierung unter: 
Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:
Die Krimilesung ist nur für Erwachsene!

Der Affe als Mensch – ein Mensch als Affe 
Franz Kafka: Ein Bericht für eine Akademie
Szenische Rezitation mit Ernst Pilick am Samstag, 3. November 2018 um 19.30 Uhr im Steinhaus Knittlingen

Franz Kafka
Franz Kafka

Franz Kafkas Erzählung Die Verwandlung dürfte den meisten bekannt sein, jener Text, in der ein Mensch in Gestalt eines Käfers erwacht und dessen Umwelt ihre Unmenschlichkeit angesichts dieser neuen Situation beweist. Kafkas 1917 entstandene Erzählung Ein Bericht für eine Akademie bildet die umgekehrte Situation ab: Ein Affe, gefangen vom Tierpark Hagenbeck, wählt aus purem Überlebenswillen die Anpassung an die Menschen, ist ihm doch seine eigentliche Lebenswelt in Freiheit auf immer verwehrt.

Ein vieldeutiger Text, der – neu in seinem Repertoire – von dem exzellenten Schauspieler Ernst Pilick szenisch vorgetragen wird. Wer Ernst Pilick erlebt hat, der weiß, dass seine Darbietungen stets mit völlig reduzierter Kulisse auskommen und das Wort des Dichters maximale Ausdruckskraft erreicht – eine weitere Sternstunde im Steinhaus Knittlingen ist damit schon vorprogrammiert!

Im Anschluss kann bei einem Getränk u.a. mit dem Schauspieler über das Stück und Kafkas Sprachkunst geplaudert werden.

Ernst Pilick stammt aus Köln, wo er die Schauspielschule besucht und sowohl im Varieté als auch am Kölner Kammertheater tätig war. Nach Engagements in ganz Deutschland ist er bis heute freiberuflich tätig, wobei er sich vor allem der szenischen Darstellung literarischer Texte widmet. Zu seinem Repertoire zählen neben Werken von Dostojewski u.a. auch Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Eduard Mörike, Erich Kästner und Kurt Tucholsky.

Ernst Pilick

Seit dem Jahre 1968 lebt Ernst Pilick in Knittlingen und stellt auch hier immer wieder durch schauspielerische und rezitatorische Auftritte sein Können unter Beweis.

Karten sind erhältlich im Faust-Museum und an der Abendkasse, Preis 15 Euro / 12 Euro ermäßigt.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zur szenischen Rezitation mit Ernst Pilick am Samstag, den 3. November 2018 um 19.30 Uhr im Steinhaus Knittlingen.

Infos und Reservierung: Tel.: 07043/951610 bzw. 9506922 und über

Fotos:

Franz Kafka, Foto / Quelle: Wikipedia, Fotograf unbekannt

Ernst Pilick, © Ernst Pilick

Gretchen - Mörderin, Verführte, Unschuldige?

Die neue Publikation des Faust-Museums/Faust-Archivs Knittlingen versammelt die Beiträge zu den „Gretchen-Tagen“, einem interdisziplinären und spartenübergreifenden Symposium, das im Jahr 2015 vom Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen ausgerichtet wurde. Dabei stand zum ersten Mal die Margareten-Figur des ‚Faust‘ im Mittelpunkt, die doch bislang weitaus weniger Interesse der Forschung geweckt hatte, als Faust selbst oder Mephisto. 

Acht umfangreiche Beiträge nähern sich der ‚verführten Unschuld‘ aus verschiedenen Perspektiven: Die soziale Lage historischer Kindsmörderinnen wird ebenso beleuchtet wie ökonomische, ästhetische und poetologische Aspekte von Goethes Drama. Der berühmten ‚Gretchen-Frage‘ wird theologisch nachgespürt, und Praktiker aus Theater und Oper berichten vom dramaturgischen und theaterpraktischen Umgang mit dem ‚Fall Gretchen‘.

Die Beiträge stammen von Dr. Manfred Osten, Prof. Marita Metz-Becker, Prof. Heike Knortz, Dr. Beate Laudenberg, Prof. Wolfgang Achtner, Dr. Denise Roth, Dr. Jost Eickmeyer, Susanne Hocke, Jürgen Larys und Thomas Dietrich.

Der Tagungsband ist im Museumsshop des Faust-Museums erhältlich für 35,00 Euro sowie über den Buchhandel.

Auf den Spuren der Volkscharaktere entlang der badisch-württembergischen Grenze im heutigen Enzkreis

Vortrag des Kreisarchivars Konstantin Huber (Kreisarchiv des Enzkreises) 
Samstag, den 21. Oktober 2018 um 16 Uhr

Zwischen Badenern und Württembergern existieren schon historisch bedingt gängige Vorstellungen über deren jeweilige Wesensart. Handelt es sich dabei um Klischees in deftiger Schwarz-weiß-Kontrastierung oder um die Realität, die nicht zuletzt dadurch bestätigt wird, dass es weitaus mehr Schwaben- als es Badener-Witze gibt? Zu solchen „Vorurteilen“ zählen:

Die Badener sind fröhlicher, leichtlebiger, den Freuden des Lebens zugewandt; die Württemberger sind demgegenüber ernster, verschlossener, von relativ strengem, oft asketischem Charakter. Die Badener sind großzügiger und toleranter, die Württemberger sind sparsam bis zum äußersten und neigen zu intoleranter Strenge. Die Badener sind gesellig und gesprächig, die Württemberger einsam und einsilbig. Die Badener lieben den Disput, sind darin aber verträglich, die Württemberger sind in der Auseinandersetzung verbissen ernsthaft und rechthaberisch. Die Badener sind liberal, interessiert am Neuen, weltoffen, die Württemberger konservativ, traditionsorientiert und ein wenig quietistisch.

Der Leiter des Kreisarchivs des Enzkreises Pforzheim, Konstantin Huber wird in seinem Vortrag in Knittlingen, also unweit der alten Landesgrenze, anhand von Quellen aus dem 19. Jahrhundert die Frage untersuchen, ob sich auch derartige Unterschiede zwischen den benachbarten Bewohnern der badischen und württembergischen Ortschaften im Pforzheimer Raum festmachen lassen. Seine mit historischen Quellenzitaten gespickte Grenztour startet im Westen zwischen Langenalb und Conweiler und führt durch den gesamten Enzkreis. Sie endet schließlich in dessen Nordosten in die Region um Knittlingen – und sie wartet mit einem durchaus überraschenden Fazit auf!

Konstantin Huber, in Rottweil geboren, ist nach Ausbildung zum Diplom-Archivar seit 1990 Leiter des Kreisarchivs des Enzkreises in Pforzheim und übt diverse Beiratstätigkeiten in historischen Institutionen aus. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Veröffentlichungen, v.a. zur Regional- und Ortsgeschichte des Pforzheimer Raumes, Migrations- und Personengeschichte, zu Namenkunde und Kleindenkmalen.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zum Vortrag von Konstantin Huber am Sonntag, den 21. Oktober 2018 um 16 Uhr im Vortragssaal des Faust-Archivs.

Der Eintritt ist frei.

Infos unter:

Tel.: 07043/ 9506922 und 07043/ 951610

E-Mail:

Berühmter Goethe-Kenner im Faust-Museum zur Präsentation der Neuerscheinung des Faust-Museums/Faust-Archivs: „Gretchen – Mörderin, Verführte, Unschuldige?“

Präsentation des Tagungsbandes
„Gretchen – Mörderin, Verführte, Unschuldige?“

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt am Freitag, den 5. Oktober 2018 um 19 Uhr herzlich zur Präsentation des Tagungsbandes „Gretchen – Mörderin, Verführte, Unschuldige?“ ins Faust-Museum ein.

Gretchen - Mörderin, Verführte, Unschuldige?

Wer die GRETCHEN-TAGE im Jahre 2015 besucht hat, darf sich nun genauso wie diejenigen, die sie verpasst haben, über den vom Faust-Museum/Faust-Archiv veröffentlichten Tagungsband freuen: Die Vorträge aller Referenten und Akteure des weltweit erst- und einmaligen Symposiums über die Figur der Margarete in Goethes Faust und ihr historisches Vorbild, die Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt aus Frankfurt, werden nun in teilweise modifizierter, aktualisierter und erweiterter Form zugänglich sein – ein nachhaltiges Ergebnis wissenschaftlichen Austauschs in der Fauststadt Knittlingen!

Zur Präsentation des Tagungsbands sind alle eingeladen, dem bundesweit bekannten und geschätzten Goethekenner Dr. Manfred Osten und seinen Ausführungen über Gretchen (und Faust) zu lauschen.

Im Anschluss wird Dr. Osten mit den Herausgebern des Bandes, Dr. Denise Roth (Leitung Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen) und Dr. Jost Eickmeyer (Freie Universität Berlin) in einem literarischen Dreieck über Margarete debattieren, frei unter dem Titel: „Gretchen im Kreuzfeuer“. In die Gesprächsrunde einschalten werden sich auch andere Beiträger und Teilnehmer des Gretchen-Symposiums, so der Opern-Regisseur Thomas Dietrich (Ulm) und die Schauspieler Susanne Hocke und Jürgen Larys vom artENSEMBLE THEATER Bochum.

Was nach über 200 Jahren literarischer Interpretation, Inszenierung und Diskussion über Goethes Gretchen erstmals in den Fokus gerückt ist, können alle Interessierten im Faust-Museum Knittlingen erfahren.

Anmeldung und Information unter: 07043/951610 und 07043/9506922,
E-Mail:
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Eintritt frei.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen präsentiert gemeinsam mit der evangelischen Kirchgengemeinde Knittlingen

Helmuth James von Moltke
„Im Land der Gottlosen“
Tagebuch und Briefe aus der Haft 1944/45

Am Sonntag, 30. September 2018 um 17.00 präsentieren das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen und die evangelische Kirchengemeinde Knittlingen in der St. Leonhardskirche gemeinsam das bewegende Theaterstück „Im Land der Gottlosen“ über den Widerstandskämpfer Helmuth James von Moltke, eingerichtet und gespielt vom artENSEMBLE THEATER Bochum.

Wie Dietrich Bonhoeffer ging der engagierte Christ von Moltke aus Gewissensgründen in den Widerstand gegen das Naziregime. So wurde Helmuth James von Moltke führender Kopf des „Kreisauer Kreises“, einer Widerstandsgruppe, die sich vor allem der Entwicklung von Zukunftsperspektiven für ein Deutschland nach dem Ende des Faschismus widmete. In den Nachwirkungen des gescheiterten Attentats vom 20. Juli 1944 wurde die Gruppe enttarnt und von Moltke sowie weitere Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt und hingerichtet. In der Haft vertiefte von Moltke seine Beziehung zum Christentum. Die hier präsentierte Inszenierung stützt sich ausschließlich auf Originaldokumente, u.a. Auszüge aus dem Tagebuch aus der Haft 1944/45, Briefe an Freya von Moltke aus der Haft und einen Brief von Freya von Moltke an Helmuth James von Moltke. Dem gegenübergestellt werden Texte, die von Moltke zu konkreten Zeitpunkten seiner Haft las, vor allem Stellen aus dem Alten und Neuen Testament und aus den Schriften Martin Luthers. Diese Aufführung ist somit auch Dokument eines theologisch fundierten unbeugsamen geistigen Widerstands gegen die Unmenschlichkeit. Die konkrete Spielsituation bildet von Moltkes Haft in den Gefängniszellen von Berlin und Ravensbrück. Freya von Moltke ist fern und doch anwesend.

„Ich bin nun den vierten Sonntag hier und habe noch keine Kirchenglocke gehört. Die Sonntagsgeräusche unterscheiden sich von den Alltagsgeräuschen dadurch, dass das Hundegebell noch anhaltender ist und die Marschlieder den ganzen Vormittag füllen… Man fühlt sich so durchaus im Land der Gottlosen. Ich habe nie gedacht, dass das so spürbar wäre.“ (H. J. von Moltke, Konzentrationslager Ravensbrück, 28.2.1944).

Karten gibt es im Vorverkauf im Faust-Museum oder an der Abendkasse.

Kartenreservierung: Tel. 07043 951610;

Eintritt:

12,- €; ermäßigt 8,- € (Schülerinnen und Schüler, Schwerstbehinderte).

Für Schulklassen und Jugendgruppen gibt es Sonderkonditionen

(ab 15 Personen: 5 €/Schüler/Person).

Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 9. September 2018 ab 12 Uhr
mit Prof. Claus Priesner, Einblicken in Geschichte und Literatur sowie kulinarischer Stärkung

Am Sonntag, den 9. September 2018 findet wieder der Tag des offenen Denkmals statt, eine Initiative, bei der sich die unterschiedlichsten Denkmale mit Veranstaltungen und kostenfreiem Eintritt dem Publikum präsentieren. Zu diesem Anlass bilden Faust-Museum und Faust-Archiv die Bühne eines vielseitigen Programms, bei dem auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt.

Das Museum steht bei Gratiseintritt allen Besuchern von 12 Uhr bis 18 Uhr offen.

Um 14 Uhr und 15 Uhr finden kostenlose Themenführungen durch die Dauerausstellung statt, wobei zum einen der historische Faust und seine Zeit, zum anderen Goethes Faust und das Gretchen im Mittelpunkt stehen.

Ab 14 Uhr wird die Theatergruppe Laterna Mystica im Vortragssaal des Faust-Archivs ihr Café öffnen und mit Kaffee und Kuchen für Stärkung sorgen.

Um 16 Uhr folgt der Höhepunkt des Tages: Der bekannte und überaus renommierte Chemie-Historiker Prof. Dr. Claus Priesner aus München hält im Faust-Museum einen Vortrag mit dem Titel „Kampf dem Aberglauben – Volksbildung und Aufklärung um 1800“, in dem es über damalige abergläubische Strömungen und ihre Alltagspraktiken gehen wird sowie um Schriften, die über häufig pseudowissenschaftliche Argumente dem Einhalt des Aberglaubens dienen sollten.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zum Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, den 9. September 2018 ab 12 Uhr -18 Uhr im Faust-Museum und ab 14 Uhr im Faust-Archiv der Stadt Knittlingen.

Über zwei Frauengestalten der Weltliteratur
Vortrag: Dr. Denise Roth, Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen
Sonntag, 15. Juli 2018 um 16Uhr

Goethes Margarete und Fontanes Effi – zwei völlig unterschiedliche Frauengestalten zweier legendärer Werke der deutschen Literaturgeschichte stehen im Focus eines literaturwissenschaftlichen Vortrags im Faust-Archiv Knittlingen. Margarete als Sehnsuchtsziel Fausts, die ihm in ihrer Schlichtheit, ihrer Frömmigkeit, ihrer wohlgeordneten Ruhe so reizvoll erscheint einerseits und Effi Briest, die junge Adlige, die an der Seite ihres so gesellschaftskonformen Ehemanns, Baron von Innstetten, zu verkümmern droht und als Befreiungsschlag eine Affäre mit Major Crampas eingeht, scheinen nur über ihre vor- und außerehelichen Aktivitäten und dem Tod als Buße dafür vergleichbar zu sein. Tatsächlich aber bedienen sich Goethe und Fontane in der Gestaltung der beiden Frauenschicksale sowie der Motivierung ihrer Handlungen ähnlicher literarischer und ästhetischer Mittel.

Beide Figuren sind sich dabei charakterlich so unähnlich wie möglich: hier Margarete, deren Wesen, Handeln, Denken und Fühlen direkt an den Werten und Normen der Gesellschaft und der Kirche gebildet sind, dort Effi Briest, die ganz nach dem Ideal lebt, das sie von sich selbst gebildet hat: wild, frei, ungebunden und ewiges Kind zu sein – Effi auf der Schaukel.

Und doch ist bei genauer Lektüre des „Faust“ (1808) und des Romans „Effi Briest“ (1896) eine deutliche Parallele identifizierbar: Beide Frauengestalten geraten in Konflikt mit der Gesellschaft und drohen, korrumpiert zu werden mittels eines Angriffs auf ihr Rückgrat, der ihre Integrität in Frage stellt. Wie beide sich letztlich auf ihre eigene Weise dem Angriff widersetzen, welche Folgen sie für ihr Tun zu tragen haben und wie Goethe und Fontane dies erzählerisch auf erstaunlich ähnliche Weise umsetzen, soll Thema dieses Vortrages sein.

Ein Schauspiel von und mit Eunike Engelkind
Musik: Pedro Cerca
Samstag, 16. Juni 2018 um 19 Uhr im Faust-Museum


Frida Kahlo (1907 – 1954) revolutionierte mit ihrem Pinsel als Waffe nicht nur Mexiko, sondern ganz unbescheiden die ganze Welt. Durch ihre lebensbejahende Kompromisslosigkeit wurde sie zur Ikone der Frauenbewegung, mit rebellischen Provokationen brach sie Konventionen. Nach einem Unfall körperlich eingeschränkt, gemartert von Verletzungen und lebenslangem Leiden, fand Frida Kahlo über die Kunst einen Weg, den Schmerz zu objektivieren, malend zu verarbeiten und zu gestalten. Ihre Selbstinszenierung durch einen ganz dezidierten, mexikanischen Traditionen verhafteten Kleidungsstil, prägte auch eine Vielzahl ihrer berühmten Selbstporträts. Fast keinem dürfte der zwingende Blick dieser ungewöhnlichen, unbeugsamen Frau, auf farbprächtigen Bildern verewigt, unbekannt sein.

Die Stuttgarter Künstlerin Eunike Engelkind zeichnet in dem von ihr selbst geschaffenen Stück Frida Kahlos Lebensweg, ihre geistige und künstlerische Entwicklung sowie ihre körperliche und seelische Verfasstheit nach. Für die Schauspielerin und Tänzerin war der persönliche Umgang mit dem Leben der mexikanischen Malerin Voraussetzung: „Was von Anfang an klar war und sich mir bestätigt hatte, nachdem ich mehrere Theaterstücke und den Hollywood-Film gesehen habe: Ich werde mein eigenes Stück schreiben! Ich will mit eigenen Worten das Leben Frida Kahlos malen, und über die Grenzen der Biographie hinausführen, durch Schauspiel mit Tanz, Gesang und Musik.“

Das ausdrucksstarke und eindringliche Portrait der Mexikanerin bringt Eunike Engelkind mit dem brasilianischen Gitarristen Pedro Cerca auf die Bühne im Faust-Museum.

Eigenständige Solo-Stücke sind Eunike Engelkinds Spezialität, so auch „Mignon – aus Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre“, „Hölderlin – Wem sonst als Dir“, „Kaspar“, „Es lebe die Freiheit! – Die Weiße Rose“ sowie „Das Käthchen von Heilbronn“.

Karten für den Frida Kahlo-Abend mit mexikanischen Rhythmen sind erhältlich im Faust-Museum und Faust-Archiv zu 12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Reservierung unter:

Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:

Samstag, den 5. Mai 2018 um 19.00 Uhr im Faust-Museum


Mörderstimmung im Museum - Krimilesung im Faust-Museum

Mord und Totschlag in angenehmen Ambiente: Das Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen präsentiert am Samstag, den 5. Mai um 19 Uhr wieder die beliebte Krimilesung „Mörderstimmung im Museum“ mit dem Schauspieler Alexander O. Miller.

Unterschiedliche Möglichkeiten, zum Mörder zu werden, ungewollt zu Tode zu kommen, oder Geheimnisse um mörderisches Geschehen zu lüften, werden auch dieses Mal wieder im Faust-Museum zu Gehör gebracht.

Klassiker der Kriminalliteratur sind dabei ebenso zu erleben wie neuere Ausprägungen dieses so beliebten Genres. So kann auch die Entwicklung der Kriminalgeschichten im Laufe von zwei Jahrhunderten nachvollzogen werden: der klassische „Whodunit“ als eher „ältere“ Form des Erzählens, mit Überraschungseffekt am Schluss und Ergreifung des Täters wechselt immer wieder auch zur Schilderung eines Mordes aus Sicht des Täters und dessen psychologischer Befindlichkeit vor und nach der Bluttat. Humoristische Gestaltungen eigentlich überhaupt nicht komischer Gewaltakte sind ebenso auf dem Programm wie zutiefst erschütternde Einblicke in seelische Abgründe. Doch gleich aus welcher Perspektive Mord und Totschlag geschildert werden – den richtigen Ton für Täter, Opfer und Ermittler findet jeweils stets der ausdrucksstarke Schauspieler Alexander O. Miller.

Dieses Mal wird Amerika im 19. und 20. Jahrhundert, die englische Provinz und auch Ägypten der 1930er Jahre sowie Deutschland im Jahre 2018 im Focus stehen. Dass die Entscheidung für schuldhaftes Vergehen letztlich einen Pakt mit dem Teufel darstellt, und welche Auswirkungen dies auf die Psyche des Täters hat, wird gerade durch die Live-Rezitation umso eindrücklicher.

Erholung winkt in der Pause wie stets bei Bewirtung und Verköstigung mit exzellenten, thematisch auf die Krimigeschichten abgestimmten „Mörderhäppchen“, die von der Theatergruppe Laterna Mystica angeboten werden.

Karten für die Krimilesung, inklusive Eintritt in das Museum und Bewirtung in der Pause:
18,– € / Person.

Karten gibt es im Faust-Museum oder im Faust-Archiv, Reservierung unter:

Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:

Die Krimilesung ist nur für Erwachsene!

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