Faust-Museum



Der Audio-Guide mit Florian Fitz hier zum Hören:

Florian Fitz
Florian Fitz

Auf vielfachen Wunsch und Anfragen von Lehrern und Schülern stellen wir während der Abitur-Prüfungsphase unseren Audioguide, gesprochen von Schauspieler Florian Fitz, vollständig zur Verfügung.

Kommen Sie gut durch’s Abi!

1. Herzlich willkommen im Faust-Museum der Stadt Knittlingen

2. Eine faustische Epoche – die Renaissance

In welche Zeit wurde der historische Johann Georg Faust hineingeboren? Welche Lebensbedingungen hatten die einfachen Menschen dieser Zeit im ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhundert? Einerseits dem Mittelalter verhaftete Vorstellungen, andererseits aus alten Idealen der Antike entstandene, neue Ideen charakterisieren eine der spannendsten Epochen der Menschheitsgeschichte.

3. Ein Mensch namens Faust

Goethes Faust kennt jeder – aber eine historische Gestalt namens Johann Georg Faust? Wer war diese schemenhaft wahrnehmbare Gestalt, die über sein keineswegs gesellschaftskonformes Leben einen Mythos in Gang setzte? Nur wenige Quellen zeichnen ein außergewöhnliches, polarisierendes Bild, verweisen häufig auch wieder zurück auf nicht unbedingt objektiv urteilende Zeitzeugen, die allesamt sich aber einig sind: gleichgültig lässt Faust niemanden! Ein bemerkenswertes Berufs-Portfolio scheint er ausgeübt zu haben – auch hier ganz das Kind seiner Zeit.

4. Fausts Berufe: Astrologe – und Doktor?

Astrologie und Astronomie gehen Hand in Hand in der Renaissance. Fausts Kompetenz als Astrologe verbürgt eine vielsagende Quelle aus Bamberg, wo er für einen gebildeten, geistlichen Herrn ein Horoskop erstellt, …. mit langfristigen Folgen!

5. Kein gern gesehener Gast in Städten

Wo hielt sich Johann Georg Faust auf? War er stets auf Wanderschaft? War er sesshaft? Und wenn ja, wo lebte er? Dass ihn die Stadtverwaltungen keineswegs mit offenen Armen empfingen, zeigen zwei historische Quellen aus süddeutschen Städten – aber was war der Grund für die Ressentiments?

6. Zweifelhafter Ruhm

Das polarisierende Bild lässt sich über verschiedene Zeitzeugen-Gruppen erklären – mit einer erstaunlichen These!

7. Fausts Tod in Staufen

Wo bleibt eigentlich Mephisto? Wann kommt es zum Teufelspakt? Und was hat die Stadt Staufen mit alldem zu tun? Der Pakt wird nun geschlossen werden, doch zu welchem Preis, das wird sich nun zeigen …

8. Faust und der Teufelspakt

Die ersten Legenden entstehen nach Fausts ungewöhnlichem Tod in Staufen. Klatschsüchtige Stimmen kommen nicht zur Ruhe, die Legendenbildung ist nicht mehr zu stoppen – und so wird der Grundstein gelegt zu einem Mythos, der über Umwege zu niemand geringerem als Johann Wolfgang von Goethe gelangen wird!

9. Was wirklich geschah …

Wie kam Faust tatsächlich zu Tode? Und wie passt zum Bild der historischen Faust-Gestalt, die die Quellen uns übermitteln? Offensichtlich sehr gut, denn sein Berufs-Spektrum weist deutlich in naturwissenschaftliche Gefilde – und in diesen gibt es auch eine explosive Disziplin – die Alchemie.

10. Der sternförmige Giftschrank des Doktor Faust

Das sogenannte „Geburtshaus des Faust in Knittlingen“ ist auch Ort zweier Funde, die sich auf magische und alchemische Interessensgebiete beziehen. Der „Giftschrank“ des Doktor Faust ist ein Einzelstück, ohne vergleichbare Vorbilder. Tatsächlich muss der ehemalige Besitzer dieses Schrankes Kenntnisse der Alchemie und ihrer Theorien besessen haben.

11. Ein Pergamentzettel mit geheimnisvollen Formeln

Nicht nur Alchemie, sondern auch volksmagische Praktiken wurden offensichtlich ausgeübt: in einem Ledersäckchen verwahrt und im Astloch eines Türrahmens eingelassen fand sich ein Abwehrzauber: die Sator-Arepo-Formel.

12. Ein faustischer Ort: Knittlingen

13. Knittlingen in Flammen

Der mögliche Geburtsort der historischen Faust-Gestalt hat eine bewegte Geschichte, wie die folgenden Kapitel zeigen: Postkutschen-Station und die Zugehörigkeit zu Maulbronn verhelfen dem „Flecken“ zu guter Ausstattung. Doch Kriege fegen über das Land hinweg und gleich mehrfach wird Knittlingen bis auf die Grundmauern abgebrannt.

14. Von der Geschichte zur Legende

Die Geschichten um Faust, den Teufelspakt mit Mephisto und dessen Vor- und Nachteile treiben die Menschen des 16. Jahrhunderts um und schlagen sich in einer Fülle von Legenden nieder. Doch warum kommt die Volksseele nicht zur Ruhe und spinnt über Jahrzehnte hinweg das faustische Geschick immer weiter?

15. Mephisto

Wer ist der Paktpartner, Mephistopheles? Woher kommt diese Gestalt? Und was zeichnet ihn im Gegensatz zu anderen höllischen Gestalten aus?

16. Von der Legende zur Literatur (1587)

Die ersten Faust-Adaptionen der Literatur entstehen – fast 50 Jahre nach dem Tod des historischen Johann Georg Faust in Staufen. Allen voran das sogenannte „Spieß‘sche Volksbuch (1587), entstanden als „Erziehungsbuch“ für das gemeine Volk.

17. Christopher Marlowe, Faust und – Shakespeare

Faust ist schon bald kein rein deutsches Phänomen mehr – zu zentral sind die Sehnsüchte und Nöte, die er verkörpert. Die Grenzüberschreitung als allgemein-menschliches Dilemma führt auch im englisch-sprachigen Raum bald zu einer Faust-Adaption – als tragische Geschichte im besten Sinne des Wortes.

18. Faust kehrt zurück

Die Wandelbarkeit des Faust-Stoffes erweist sich auch über die Adaptionen auf der Bühne, englische Schauspielgruppen bringen ihre Faust-Version in den deutschsprachigen Raum zurück – was zu außergewöhnlichen Neuerungen am Stück führt,…

19. Das Puppenspiel vom Doktor Faust

Sowohl als Inspirationsquelle für Goethe als auch als „Frischzellenkur“ für den nun schon älteren Stoff ist das Puppenspiel vom Doktor Faust nicht zu unterschätzen. Auch hier werden Handlung und Figurenpersonal nach Lust, Laune und Bedarf verändert – doch eins bleibt sich gleicht: das zentrale Motiv des Teufelspaktes.

20. Johann Wolfgang von Goethe und DER Faust

Johann Wolfgang von Goethe hat nicht einfach nur eine weitere Version des Faust-Stoffes geschaffen. Im Gegenteil: Der Pakt wird durch einen entscheidenden Akzent verändert, eine neue Hauptfigur eingeführt, die auch noch einen eigenen Handlungsstrang mitbringt, und auch das Ende verbürgt nicht mehr den üblichen faustischen Fall in die Hölle. Goethes Faust sorgt bis heute weltweit für Furore und ist auf den Bühnen präsent.

21. Gretchen

Eine weibliche Protagonistin gab es seither – abgesehen von Helena – nicht. Auch Margarethe hat ein historisches Vorbild, deren Schicksal Goethe aus nächster Nähe verfolgte. Die Kindsmörderin Margarethe hat Goethe dabei keineswegs als leicht verführbares Dummchen gestaltet – auch sie birgt in ihren Liedern und Zitaten Tiefen, die auf den ersten Blick nicht wahrnehmbar sind.

22. Fortsetzung folgt – mit Faust II

Fast 60 Jahre beschäftigte sich Goethe immer wieder mit dem Faust-Stoff. Der zweite Teil enthält dabei viele visionäre Vorausdeutungen auf unsere aktuelle Lage, sei es Globalisierung oder die Übereilung vieler Prozesse durch die moderne Technik.

23. Fäuste nach Goethe

24. Faust-Literatur im 20. Und 21. Jahrhundert

Ja, es gibt auch Faust-Adaptionen nach Goethes Faust, und zwar sowohl im 19. als auch im 20., ja auch im 21. Jahrhundert! Wie humorvolle Adaptionen entstehen, wie aktuelle Zeitgeschichte jeweils über das Motiv des Teufelspaktes gespiegelt werden kann, beweisen die renommiertesten Autoren – weltweit.

25. Faust im Film

Nicht nur Goethes „Faust“ wurde unzählige Male verfilmt, auch viele andere Adaptionen sowie Filme mit dem Motiv des Teufelspaktes. So gibt es viele „faustische“ Filme, bei denen die Paktpartner deutlich identifizierbar sind, auch ohne die Namen Faust und Mephisto.

26. Faust in fünf Minuten – und in Goethes Worten

Goethes „Faust“ ist ein Bühnenstück und lebt auch vom Vortrag, von der Rezitation. Wie eine geschulte Schauspiel-Stimme die Goethesche Poesie zum Klingen bringt, soll Ihnen abschließende zu Gehör gebracht werden: Dabei rast der bekannte TV-Schauspieler Florian Fitz durch Goethes Faust und schlüpft in die Rolle Fausts, Mephistos und auch Gretchens!

Texte: Dr. Denise Roth, Leiterin des Faust-Museums


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