Druckwerkstatt im Faust-Archiv, kostenloser Eintritt ins Museum und Gratisführung bei verlängerten Öffnungszeiten

am Samstag, den 15. Dezember von 16-21 Uhr und Sonntag, den 16. Dezember 2018 von 11-20 Uhr

Führung am Sonntag, den 16. Dezember 2018 um 15 Uhr durch das Faust-Museum

Auch dieses Jahr kann im Rahmen des Weihnachtsmarktes in Knittlingen am Samstag, den 15. Dezember 2018 von 12 bis 22 Uhr und am Sonntag, den 16. Dezember von 12 – 20 Uhr das Museum kostenlos besichtigt werden.

Der Vortragssaal des Faust-Archivs wird wieder zur Druckwerkstatt, wo Kinder und Erwachsene unter Anleitung der Drucker aus Mosbach samstags von 16 bis 21 Uhr und sonntags von 11 bis 20 Uhr mit historischen Pressen Geschenke drucken können

Am Sonntag, den 16. Dezember 2018 findet dann um 15 Uhr eine kostenlose Führung durch das Faust-Museum statt, wo davor und danach auch der Museumsshop mit zahlreichen faustischen und unfaustischen Geschenkideen zu Weihnachten lockt.

Wir freuen uns auf Ihren Besuch!

Mord und Totschlag im Museum!
Krimilesung „Mörderstimmung im Museum“
am Samstag, den 1. Dezember 2018 um 19.00 Uhr im Faust-Museum

Alexander O. Miller
Alexander O. Miller

Ein weiteres Mal wird das Faust-Museum Knittlingen zum Tatort, an dem sich in wohlig-gruseliger Atmosphäre zwischen Vitrinen und faustischen Exponaten die Wege von Opfern und Tätern in schicksalhafter Weise kreuzen – glücklicherweise in rein fiktionaler Manier! 
Der Mannheimer Schauspieler Alexander O. Miller ist wieder vor Ort und schlüpft mit maximaler Ausdruckskraft in die Psyche des Mörders wie auch des Opfers und des Ermittlers, vermittelt Einblicke in das Gespinst aus Gefühlen wie Rache, Neid und Gier, aber auch Angst, Liebe und Empathie.
Deutsch, englische und amerikanische Autoren exzellenter Kriminalliteratur sind mit Kurzgeschichten auf dem Programm, dabei einige Klassiker sowie teilweise aus Film und Fernsehen bekannte Detektive. Und auch dieses Mal steht nicht nur im Zentrum, den jeweiligen Schuldigen zu ermitteln, hat doch schon seit einiger Zeit der ursprüngliche „Whodunit“ als Urform der Kriminalerzählung sich weiterentwickelt u.a. zum psychologischen Thriller: Hier beginnt die Geschichte nicht mit Auffindung der Leiche, sondern schildert noch vor dem Mord aus Sicht des Täters das Geschehen. So wird erlebbar nachzuvollziehen: Wie, wann und warum reift der Entschluss zum Teufelspakt, begibt sich ein an sich unbescholtener Mensch auf ewig in die Hände des Teufels, wenn er sich mit verbrecherischen Mitteln den Weg zum ganz persönlichen Ziel bahnt?
Schauplätze sind u.a. ein englischer Ferienort der 1930er Jahre, eine Zugfahrt durch Amerika und die bayerische Provinz der Gegenwart.

Erholung winkt in der Pause wie stets bei Bewirtung und Verköstigung mit exzellenten, thematisch auf die Krimigeschichten abgestimmten „Mörderhäppchen“ (mit Überlebensgarantie!), die von der Theatergruppe Laterna Mystica angeboten werden.

Karten für die Krimilesung, inklusive Eintritt in das Museum und Bewirtung in der Pause: 18,– €/Person.
Karten gibt es im Faust-Museum oder im Faust-Archiv, Reservierung unter: 
Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:
Die Krimilesung ist nur für Erwachsene!

Der Affe als Mensch – ein Mensch als Affe 
Franz Kafka: Ein Bericht für eine Akademie
Szenische Rezitation mit Ernst Pilick am Samstag, 3. November 2018 um 19.30 Uhr im Steinhaus Knittlingen

Franz Kafka
Franz Kafka

Franz Kafkas Erzählung Die Verwandlung dürfte den meisten bekannt sein, jener Text, in der ein Mensch in Gestalt eines Käfers erwacht und dessen Umwelt ihre Unmenschlichkeit angesichts dieser neuen Situation beweist. Kafkas 1917 entstandene Erzählung Ein Bericht für eine Akademie bildet die umgekehrte Situation ab: Ein Affe, gefangen vom Tierpark Hagenbeck, wählt aus purem Überlebenswillen die Anpassung an die Menschen, ist ihm doch seine eigentliche Lebenswelt in Freiheit auf immer verwehrt.

Ein vieldeutiger Text, der – neu in seinem Repertoire – von dem exzellenten Schauspieler Ernst Pilick szenisch vorgetragen wird. Wer Ernst Pilick erlebt hat, der weiß, dass seine Darbietungen stets mit völlig reduzierter Kulisse auskommen und das Wort des Dichters maximale Ausdruckskraft erreicht – eine weitere Sternstunde im Steinhaus Knittlingen ist damit schon vorprogrammiert!

Im Anschluss kann bei einem Getränk u.a. mit dem Schauspieler über das Stück und Kafkas Sprachkunst geplaudert werden.

Ernst Pilick stammt aus Köln, wo er die Schauspielschule besucht und sowohl im Varieté als auch am Kölner Kammertheater tätig war. Nach Engagements in ganz Deutschland ist er bis heute freiberuflich tätig, wobei er sich vor allem der szenischen Darstellung literarischer Texte widmet. Zu seinem Repertoire zählen neben Werken von Dostojewski u.a. auch Wilhelm Busch, Christian Morgenstern, Eduard Mörike, Erich Kästner und Kurt Tucholsky.

Ernst Pilick

Seit dem Jahre 1968 lebt Ernst Pilick in Knittlingen und stellt auch hier immer wieder durch schauspielerische und rezitatorische Auftritte sein Können unter Beweis.

Karten sind erhältlich im Faust-Museum und an der Abendkasse, Preis 15 Euro / 12 Euro ermäßigt.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zur szenischen Rezitation mit Ernst Pilick am Samstag, den 3. November 2018 um 19.30 Uhr im Steinhaus Knittlingen.

Infos und Reservierung: Tel.: 07043/951610 bzw. 9506922 und über

Fotos:

Franz Kafka, Foto / Quelle: Wikipedia, Fotograf unbekannt

Ernst Pilick, © Ernst Pilick

Gretchen - Mörderin, Verführte, Unschuldige?

Die neue Publikation des Faust-Museums/Faust-Archivs Knittlingen versammelt die Beiträge zu den „Gretchen-Tagen“, einem interdisziplinären und spartenübergreifenden Symposium, das im Jahr 2015 vom Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen ausgerichtet wurde. Dabei stand zum ersten Mal die Margareten-Figur des ‚Faust‘ im Mittelpunkt, die doch bislang weitaus weniger Interesse der Forschung geweckt hatte, als Faust selbst oder Mephisto. 

Acht umfangreiche Beiträge nähern sich der ‚verführten Unschuld‘ aus verschiedenen Perspektiven: Die soziale Lage historischer Kindsmörderinnen wird ebenso beleuchtet wie ökonomische, ästhetische und poetologische Aspekte von Goethes Drama. Der berühmten ‚Gretchen-Frage‘ wird theologisch nachgespürt, und Praktiker aus Theater und Oper berichten vom dramaturgischen und theaterpraktischen Umgang mit dem ‚Fall Gretchen‘.

Die Beiträge stammen von Dr. Manfred Osten, Prof. Marita Metz-Becker, Prof. Heike Knortz, Dr. Beate Laudenberg, Prof. Wolfgang Achtner, Dr. Denise Roth, Dr. Jost Eickmeyer, Susanne Hocke, Jürgen Larys und Thomas Dietrich.

Der Tagungsband ist im Museumsshop des Faust-Museums erhältlich für 35,00 Euro sowie über den Buchhandel.

Auf den Spuren der Volkscharaktere entlang der badisch-württembergischen Grenze im heutigen Enzkreis

Vortrag des Kreisarchivars Konstantin Huber (Kreisarchiv des Enzkreises) 
Samstag, den 21. Oktober 2018 um 16 Uhr

Zwischen Badenern und Württembergern existieren schon historisch bedingt gängige Vorstellungen über deren jeweilige Wesensart. Handelt es sich dabei um Klischees in deftiger Schwarz-weiß-Kontrastierung oder um die Realität, die nicht zuletzt dadurch bestätigt wird, dass es weitaus mehr Schwaben- als es Badener-Witze gibt? Zu solchen „Vorurteilen“ zählen:

Die Badener sind fröhlicher, leichtlebiger, den Freuden des Lebens zugewandt; die Württemberger sind demgegenüber ernster, verschlossener, von relativ strengem, oft asketischem Charakter. Die Badener sind großzügiger und toleranter, die Württemberger sind sparsam bis zum äußersten und neigen zu intoleranter Strenge. Die Badener sind gesellig und gesprächig, die Württemberger einsam und einsilbig. Die Badener lieben den Disput, sind darin aber verträglich, die Württemberger sind in der Auseinandersetzung verbissen ernsthaft und rechthaberisch. Die Badener sind liberal, interessiert am Neuen, weltoffen, die Württemberger konservativ, traditionsorientiert und ein wenig quietistisch.

Der Leiter des Kreisarchivs des Enzkreises Pforzheim, Konstantin Huber wird in seinem Vortrag in Knittlingen, also unweit der alten Landesgrenze, anhand von Quellen aus dem 19. Jahrhundert die Frage untersuchen, ob sich auch derartige Unterschiede zwischen den benachbarten Bewohnern der badischen und württembergischen Ortschaften im Pforzheimer Raum festmachen lassen. Seine mit historischen Quellenzitaten gespickte Grenztour startet im Westen zwischen Langenalb und Conweiler und führt durch den gesamten Enzkreis. Sie endet schließlich in dessen Nordosten in die Region um Knittlingen – und sie wartet mit einem durchaus überraschenden Fazit auf!

Konstantin Huber, in Rottweil geboren, ist nach Ausbildung zum Diplom-Archivar seit 1990 Leiter des Kreisarchivs des Enzkreises in Pforzheim und übt diverse Beiratstätigkeiten in historischen Institutionen aus. Er ist Autor und Herausgeber zahlreicher Veröffentlichungen, v.a. zur Regional- und Ortsgeschichte des Pforzheimer Raumes, Migrations- und Personengeschichte, zu Namenkunde und Kleindenkmalen.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zum Vortrag von Konstantin Huber am Sonntag, den 21. Oktober 2018 um 16 Uhr im Vortragssaal des Faust-Archivs.

Der Eintritt ist frei.

Infos unter:

Tel.: 07043/ 9506922 und 07043/ 951610

E-Mail:

Berühmter Goethe-Kenner im Faust-Museum zur Präsentation der Neuerscheinung des Faust-Museums/Faust-Archivs: „Gretchen – Mörderin, Verführte, Unschuldige?“

Präsentation des Tagungsbandes
„Gretchen – Mörderin, Verführte, Unschuldige?“

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt am Freitag, den 5. Oktober 2018 um 19 Uhr herzlich zur Präsentation des Tagungsbandes „Gretchen – Mörderin, Verführte, Unschuldige?“ ins Faust-Museum ein.

Gretchen - Mörderin, Verführte, Unschuldige?

Wer die GRETCHEN-TAGE im Jahre 2015 besucht hat, darf sich nun genauso wie diejenigen, die sie verpasst haben, über den vom Faust-Museum/Faust-Archiv veröffentlichten Tagungsband freuen: Die Vorträge aller Referenten und Akteure des weltweit erst- und einmaligen Symposiums über die Figur der Margarete in Goethes Faust und ihr historisches Vorbild, die Kindsmörderin Susanna Margaretha Brandt aus Frankfurt, werden nun in teilweise modifizierter, aktualisierter und erweiterter Form zugänglich sein – ein nachhaltiges Ergebnis wissenschaftlichen Austauschs in der Fauststadt Knittlingen!

Zur Präsentation des Tagungsbands sind alle eingeladen, dem bundesweit bekannten und geschätzten Goethekenner Dr. Manfred Osten und seinen Ausführungen über Gretchen (und Faust) zu lauschen.

Im Anschluss wird Dr. Osten mit den Herausgebern des Bandes, Dr. Denise Roth (Leitung Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen) und Dr. Jost Eickmeyer (Freie Universität Berlin) in einem literarischen Dreieck über Margarete debattieren, frei unter dem Titel: „Gretchen im Kreuzfeuer“. In die Gesprächsrunde einschalten werden sich auch andere Beiträger und Teilnehmer des Gretchen-Symposiums, so der Opern-Regisseur Thomas Dietrich (Ulm) und die Schauspieler Susanne Hocke und Jürgen Larys vom artENSEMBLE THEATER Bochum.

Was nach über 200 Jahren literarischer Interpretation, Inszenierung und Diskussion über Goethes Gretchen erstmals in den Fokus gerückt ist, können alle Interessierten im Faust-Museum Knittlingen erfahren.

Anmeldung und Information unter: 07043/951610 und 07043/9506922,
E-Mail:
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Eintritt frei.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen präsentiert gemeinsam mit der evangelischen Kirchgengemeinde Knittlingen

Helmuth James von Moltke
„Im Land der Gottlosen“
Tagebuch und Briefe aus der Haft 1944/45

Am Sonntag, 30. September 2018 um 17.00 präsentieren das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen und die evangelische Kirchengemeinde Knittlingen in der St. Leonhardskirche gemeinsam das bewegende Theaterstück „Im Land der Gottlosen“ über den Widerstandskämpfer Helmuth James von Moltke, eingerichtet und gespielt vom artENSEMBLE THEATER Bochum.

Wie Dietrich Bonhoeffer ging der engagierte Christ von Moltke aus Gewissensgründen in den Widerstand gegen das Naziregime. So wurde Helmuth James von Moltke führender Kopf des „Kreisauer Kreises“, einer Widerstandsgruppe, die sich vor allem der Entwicklung von Zukunftsperspektiven für ein Deutschland nach dem Ende des Faschismus widmete. In den Nachwirkungen des gescheiterten Attentats vom 20. Juli 1944 wurde die Gruppe enttarnt und von Moltke sowie weitere Widerstandskämpfer zum Tode verurteilt und hingerichtet. In der Haft vertiefte von Moltke seine Beziehung zum Christentum. Die hier präsentierte Inszenierung stützt sich ausschließlich auf Originaldokumente, u.a. Auszüge aus dem Tagebuch aus der Haft 1944/45, Briefe an Freya von Moltke aus der Haft und einen Brief von Freya von Moltke an Helmuth James von Moltke. Dem gegenübergestellt werden Texte, die von Moltke zu konkreten Zeitpunkten seiner Haft las, vor allem Stellen aus dem Alten und Neuen Testament und aus den Schriften Martin Luthers. Diese Aufführung ist somit auch Dokument eines theologisch fundierten unbeugsamen geistigen Widerstands gegen die Unmenschlichkeit. Die konkrete Spielsituation bildet von Moltkes Haft in den Gefängniszellen von Berlin und Ravensbrück. Freya von Moltke ist fern und doch anwesend.

„Ich bin nun den vierten Sonntag hier und habe noch keine Kirchenglocke gehört. Die Sonntagsgeräusche unterscheiden sich von den Alltagsgeräuschen dadurch, dass das Hundegebell noch anhaltender ist und die Marschlieder den ganzen Vormittag füllen… Man fühlt sich so durchaus im Land der Gottlosen. Ich habe nie gedacht, dass das so spürbar wäre.“ (H. J. von Moltke, Konzentrationslager Ravensbrück, 28.2.1944).

Karten gibt es im Vorverkauf im Faust-Museum oder an der Abendkasse.

Kartenreservierung: Tel. 07043 951610;

Eintritt:

12,- €; ermäßigt 8,- € (Schülerinnen und Schüler, Schwerstbehinderte).

Für Schulklassen und Jugendgruppen gibt es Sonderkonditionen

(ab 15 Personen: 5 €/Schüler/Person).

Tag des offenen Denkmals am Sonntag, den 9. September 2018 ab 12 Uhr
mit Prof. Claus Priesner, Einblicken in Geschichte und Literatur sowie kulinarischer Stärkung

Am Sonntag, den 9. September 2018 findet wieder der Tag des offenen Denkmals statt, eine Initiative, bei der sich die unterschiedlichsten Denkmale mit Veranstaltungen und kostenfreiem Eintritt dem Publikum präsentieren. Zu diesem Anlass bilden Faust-Museum und Faust-Archiv die Bühne eines vielseitigen Programms, bei dem auch das leibliche Wohl nicht zu kurz kommt.

Das Museum steht bei Gratiseintritt allen Besuchern von 12 Uhr bis 18 Uhr offen.

Um 14 Uhr und 15 Uhr finden kostenlose Themenführungen durch die Dauerausstellung statt, wobei zum einen der historische Faust und seine Zeit, zum anderen Goethes Faust und das Gretchen im Mittelpunkt stehen.

Ab 14 Uhr wird die Theatergruppe Laterna Mystica im Vortragssaal des Faust-Archivs ihr Café öffnen und mit Kaffee und Kuchen für Stärkung sorgen.

Um 16 Uhr folgt der Höhepunkt des Tages: Der bekannte und überaus renommierte Chemie-Historiker Prof. Dr. Claus Priesner aus München hält im Faust-Museum einen Vortrag mit dem Titel „Kampf dem Aberglauben – Volksbildung und Aufklärung um 1800“, in dem es über damalige abergläubische Strömungen und ihre Alltagspraktiken gehen wird sowie um Schriften, die über häufig pseudowissenschaftliche Argumente dem Einhalt des Aberglaubens dienen sollten.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zum Tag des offenen Denkmals, am Sonntag, den 9. September 2018 ab 12 Uhr -18 Uhr im Faust-Museum und ab 14 Uhr im Faust-Archiv der Stadt Knittlingen.

Über zwei Frauengestalten der Weltliteratur
Vortrag: Dr. Denise Roth, Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen
Sonntag, 15. Juli 2018 um 16Uhr

Goethes Margarete und Fontanes Effi – zwei völlig unterschiedliche Frauengestalten zweier legendärer Werke der deutschen Literaturgeschichte stehen im Focus eines literaturwissenschaftlichen Vortrags im Faust-Archiv Knittlingen. Margarete als Sehnsuchtsziel Fausts, die ihm in ihrer Schlichtheit, ihrer Frömmigkeit, ihrer wohlgeordneten Ruhe so reizvoll erscheint einerseits und Effi Briest, die junge Adlige, die an der Seite ihres so gesellschaftskonformen Ehemanns, Baron von Innstetten, zu verkümmern droht und als Befreiungsschlag eine Affäre mit Major Crampas eingeht, scheinen nur über ihre vor- und außerehelichen Aktivitäten und dem Tod als Buße dafür vergleichbar zu sein. Tatsächlich aber bedienen sich Goethe und Fontane in der Gestaltung der beiden Frauenschicksale sowie der Motivierung ihrer Handlungen ähnlicher literarischer und ästhetischer Mittel.

Beide Figuren sind sich dabei charakterlich so unähnlich wie möglich: hier Margarete, deren Wesen, Handeln, Denken und Fühlen direkt an den Werten und Normen der Gesellschaft und der Kirche gebildet sind, dort Effi Briest, die ganz nach dem Ideal lebt, das sie von sich selbst gebildet hat: wild, frei, ungebunden und ewiges Kind zu sein – Effi auf der Schaukel.

Und doch ist bei genauer Lektüre des “Faust” (1808) und des Romans “Effi Briest” (1896) eine deutliche Parallele identifizierbar: Beide Frauengestalten geraten in Konflikt mit der Gesellschaft und drohen, korrumpiert zu werden mittels eines Angriffs auf ihr Rückgrat, der ihre Integrität in Frage stellt. Wie beide sich letztlich auf ihre eigene Weise dem Angriff widersetzen, welche Folgen sie für ihr Tun zu tragen haben und wie Goethe und Fontane dies erzählerisch auf erstaunlich ähnliche Weise umsetzen, soll Thema dieses Vortrages sein.

Ein Schauspiel von und mit Eunike Engelkind
Musik: Pedro Cerca
Samstag, 16. Juni 2018 um 19 Uhr im Faust-Museum


Frida Kahlo (1907 – 1954) revolutionierte mit ihrem Pinsel als Waffe nicht nur Mexiko, sondern ganz unbescheiden die ganze Welt. Durch ihre lebensbejahende Kompromisslosigkeit wurde sie zur Ikone der Frauenbewegung, mit rebellischen Provokationen brach sie Konventionen. Nach einem Unfall körperlich eingeschränkt, gemartert von Verletzungen und lebenslangem Leiden, fand Frida Kahlo über die Kunst einen Weg, den Schmerz zu objektivieren, malend zu verarbeiten und zu gestalten. Ihre Selbstinszenierung durch einen ganz dezidierten, mexikanischen Traditionen verhafteten Kleidungsstil, prägte auch eine Vielzahl ihrer berühmten Selbstporträts. Fast keinem dürfte der zwingende Blick dieser ungewöhnlichen, unbeugsamen Frau, auf farbprächtigen Bildern verewigt, unbekannt sein.

Die Stuttgarter Künstlerin Eunike Engelkind zeichnet in dem von ihr selbst geschaffenen Stück Frida Kahlos Lebensweg, ihre geistige und künstlerische Entwicklung sowie ihre körperliche und seelische Verfasstheit nach. Für die Schauspielerin und Tänzerin war der persönliche Umgang mit dem Leben der mexikanischen Malerin Voraussetzung: „Was von Anfang an klar war und sich mir bestätigt hatte, nachdem ich mehrere Theaterstücke und den Hollywood-Film gesehen habe: Ich werde mein eigenes Stück schreiben! Ich will mit eigenen Worten das Leben Frida Kahlos malen, und über die Grenzen der Biographie hinausführen, durch Schauspiel mit Tanz, Gesang und Musik.“

Das ausdrucksstarke und eindringliche Portrait der Mexikanerin bringt Eunike Engelkind mit dem brasilianischen Gitarristen Pedro Cerca auf die Bühne im Faust-Museum.

Eigenständige Solo-Stücke sind Eunike Engelkinds Spezialität, so auch „Mignon – aus Goethes Wilhelm Meisters Lehrjahre“, „Hölderlin – Wem sonst als Dir“, „Kaspar“, „Es lebe die Freiheit! – Die Weiße Rose“ sowie „Das Käthchen von Heilbronn“.

Karten für den Frida Kahlo-Abend mit mexikanischen Rhythmen sind erhältlich im Faust-Museum und Faust-Archiv zu 12 Euro, ermäßigt 10 Euro. Reservierung unter:

Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:

Samstag, den 5. Mai 2018 um 19.00 Uhr im Faust-Museum


Mörderstimmung im Museum - Krimilesung im Faust-Museum

Mord und Totschlag in angenehmen Ambiente: Das Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen präsentiert am Samstag, den 5. Mai um 19 Uhr wieder die beliebte Krimilesung „Mörderstimmung im Museum“ mit dem Schauspieler Alexander O. Miller.

Unterschiedliche Möglichkeiten, zum Mörder zu werden, ungewollt zu Tode zu kommen, oder Geheimnisse um mörderisches Geschehen zu lüften, werden auch dieses Mal wieder im Faust-Museum zu Gehör gebracht.

Klassiker der Kriminalliteratur sind dabei ebenso zu erleben wie neuere Ausprägungen dieses so beliebten Genres. So kann auch die Entwicklung der Kriminalgeschichten im Laufe von zwei Jahrhunderten nachvollzogen werden: der klassische „Whodunit“ als eher „ältere“ Form des Erzählens, mit Überraschungseffekt am Schluss und Ergreifung des Täters wechselt immer wieder auch zur Schilderung eines Mordes aus Sicht des Täters und dessen psychologischer Befindlichkeit vor und nach der Bluttat. Humoristische Gestaltungen eigentlich überhaupt nicht komischer Gewaltakte sind ebenso auf dem Programm wie zutiefst erschütternde Einblicke in seelische Abgründe. Doch gleich aus welcher Perspektive Mord und Totschlag geschildert werden – den richtigen Ton für Täter, Opfer und Ermittler findet jeweils stets der ausdrucksstarke Schauspieler Alexander O. Miller.

Dieses Mal wird Amerika im 19. und 20. Jahrhundert, die englische Provinz und auch Ägypten der 1930er Jahre sowie Deutschland im Jahre 2018 im Focus stehen. Dass die Entscheidung für schuldhaftes Vergehen letztlich einen Pakt mit dem Teufel darstellt, und welche Auswirkungen dies auf die Psyche des Täters hat, wird gerade durch die Live-Rezitation umso eindrücklicher.

Erholung winkt in der Pause wie stets bei Bewirtung und Verköstigung mit exzellenten, thematisch auf die Krimigeschichten abgestimmten „Mörderhäppchen“, die von der Theatergruppe Laterna Mystica angeboten werden.

Karten für die Krimilesung, inklusive Eintritt in das Museum und Bewirtung in der Pause:
18,– € / Person.

Karten gibt es im Faust-Museum oder im Faust-Archiv, Reservierung unter:

Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:

Die Krimilesung ist nur für Erwachsene!

Sonntag, 13. Mai 2018 | 12 bis 18 Uhr
Drama und Theater, Kultur und Kalorien sind Programm!


Das Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zum Internationalen Museumstag am Sonntag, den 13. Mai 2018 mit einem umfangreichen Programm von 12-18 Uhr – zu kulturellen und kalorienreichen Genüssen!

Am Sonntag, den 13. Mai 2018 findet wieder der Internationale Museumstag statt – und auch das Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen beteiligt sich mit einem vielseitigen Programm für unterschiedliche Interessen und Wünsche:

Zu den normalen Öffnungszeiten von 12-18 Uhr steht das Museum bei Gratis-Eintritt offen – u. a. warten der Giftschrank des Doktor Faust und kostbare Einzelstücke aus den Sammlungen des Faust-Archivs darauf, bestaunt zu werden. Im zweiten Stock des Faust-Museums laufen Filme in Dauerschleife, u. a. zu archäologischen Funden aus der Renaissancezeit, Alchemie und mit Geschichten rund um den historischen und den Goetheschen Faust – erzählt von der Schauspielerin Anne von Linstow.

Zwei kostenlose Themenführungen vermitteln „live“ Einblicke in die faustische Welt, so um 15 Uhr unter dem Titel „Faust, seine Zeit und der Teufelspakt“ sowie um 16 Uhr mit dem Schwerpunkt „Geheimwissenschaft Alchemie“.

Ab 14.30 Uhr können Sie sich vor, während und nach all den kulturellen Impulsen kalorienreich im Café des Faust-Archivs mit Kaffee und Kuchen von der Theatergruppe Laterna Mystica stärken. Dies wird auch nötig sein, denn intensive Dramatik erwartet Sie um 17 Uhr beim Schauspiel der Laterna Mystica „Historischer Faust trifft Goethes Faust“. Bei gutem Wetter erleben Sie die Nöte des Gretchens, Mephistos Umtriebe und Fausts Verzweiflung auf dem Kirchplatz, bei Regen in der Galerie im zweiten Stock des Faust-Archivs.

Seien Sie herzlich willkommen!


Hier nochmal auf einen Blick unser Programm zum Internationalen Museumstag:

  • 12 bis 18 Uhr Gratiseintritt ins Faust-Museum
  • 14.30 bis 18 Uhr Faust-Café im Faust-Archiv: Bewirtung durch die Theatergruppe Laterna Magica
  • Kostenlose Themenführungen durch das Museum:
    15 Uhr: Faust, seine Zeit und der Teufelspakt
    16 Uhr: Geheimwissenschaft Alchemie
  • 17 Uhr: Unser Highlight: Schauspiel mit der Theatergruppe Laterna Mystica: »Historischer Faust trifft Goethes Faust« Open Air vor dem Kirchplatz (bei schlechtem Wetter Galerie des Faust-Archivs)

Infos unter: Tel.: 07043/ 9506922 und 07043/ 951610.
E-Mail:

Eine moderne Faust-Story mit aktuellen Bezügen
Hörspiel im Faust-Museum am Samstag, den 21. April 2018 um 19 Uhr


Wer sich fragt, was die Geschichte um den Teufelspakt uns heute noch zu sagen hat, und ob dieser so alte Stoff denn wirklich noch zeitgemäß ist, der kann sich im Faust-Museum eine der neuesten Faust-Gestaltungen zu Gemüte bzw. zu den Ohren führen: Der Autor Levander Berg hat in Kooperation mit dem Deutschlandfunk einen neuen „Faust“ als Hörspiel geschrieben und produziert, rund um aktuelle Themen wie Klimakatastrophen, die Grenzen und Versuchungen der Wissenschaft, aber auch das zeitunabhängig gültige Thema um die Verführbarkeit des Menschen. Geschildert wird das Geschehen aus der Sicht des Teufels – der sich in einer ganz besonderen Notlage befindet: Die Erde saust mit Volldampf in die Klimakatastrophe, sein Arbeitsplatz ist akut gefährdet. Der Teufel wird bei Gott vorstellig und fleht ihn an, endlich einzuschreiten. Doch Gott, müde und desillusioniert, hat keine Lust mehr und überlässt es seinem Widersacher, die Dinge selbst in die Hand nehmen.

Verdutzt, aber auch geschmeichelt, zieht der Geist, der stets verneint los, die Menschheit zu retten. Natürlich auf seine Art. Der Teufel nennt sich fortan Phistel und nimmt sofort telefonischen Kontakt mit Hannes Rustikas, Professor für Physik der Ozeane, auf. Phistel stellt sich als Mitarbeiter eines weltweit operierenden Unternehmens im Beratungssegment vor und verspricht Rustikas, der fest von der Klimakatastrophe überzeugt ist, Ruhm, Liebe und Anerkennung. Schon am nächsten Tag liefert Phistel eine Kostprobe seines Könnens, indem er dem zaghaften Professor eine durchdringende Stimme verleiht, ihn einen fulminanten Vortrag halten und ihm vom Minister in den Umweltbeirat der Regierung ernennen lässt. Berauscht von seinem Erfolg schließt er einen Pakt mit dem Teufel, lässt sich verjüngen, zum Klima-Guru machen und durch die Welt fliegen.

Diese moderne, politische Faust-Variante besticht durch ihren sprachlichen Witz und den unbefangenen Umgang mit Goethes Faust. Gekonnt werden Anspielungen für satirische und erhellende Bezüge zu aktuellen Problemen, wie die Folgen des Klimawandels und die Doppelbödigkeit von Wissenschaft und Politik, hergestellt.

Das Faust-Museum als Ort für einen rein akustischen Faust-Genuss wird im Anschluss auch zum Podium, auf dem der Autor Levander Berg, Regisseur Wolfgang Rindfleisch sowie der Schauspieler Bernhard Schütz über diesen modernen, uns so gar nicht unbekannten Faust und seine Versuchungen diskutieren.

Levander Berg, 1963 in Saalfeld geboren, ist seit 1996 als freischaffender Autor, Werbetexter und Dozent in Berlin tätig, schreibt Reportagen und Sachbücher. “Teufels Spielplatz” ist sein erstes Hörspiel.

Regie: Wolfgang Rindfleisch
Komposition: Frank Merfort, mit: Jürgen Holtz, Bernhard Schütz, Udo Kroschwald, Thorsten Merten, Kathrin Angerer, Peter Jordan, Frauke Poolman, Stefan Kaminski, Shelly Kupferberg u.a.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zum Hörspiel „Teufels Spielplatz“ im Faust-Museum am Samstag, den 21. April 2018 um 19 Uhr im Faust-Museum

Eintritt: 12 Euro / 10 Euro ermäßigt.

Infos unter:

Tel.: 07043/ 9506922 und 07043/ 951610

E-Mail:

Das Faust-Museum / Faust-Archiv präsentiert gemeinsam mit dem Kulturverein Cellarium e.V. den Kabarettisten Ernst Mantel mit seinem Programm „Improve your Deutsch“ am Sonntag, 8. April 2018 um 19 Uhr im Steinhaus Knittlingen


Improve Your Deutsch

Rhetorik in höchster Vollstreckung: Ein kabarettistisches Infotainment-, Edutainment-, Hybridprogramm rund um die Frage: Was ist richtiges Deutsch, falsches Deutsch, aber vor allem richtig falsches Deutsch?

Ernst Mantel, bekannt als Kenner alles Schwäbischen, begeht einen Seitensprung ins Hochdeutsche und bahnt sich mutwillig seinen Weg durch das Dickicht der deutschen Sprache. Auf gewohnt humoristische Weise streift der Comedian dabei in Wort und Musik durchs Unterholz sprachlicher Eigentümlichkeiten, Diktionen und Klischees. Neben Anglizismen, Germanismen, Gallizismen, Helvetismen, Austriazismen und Weiß-der-Teufel-noch-für-Ismen sind auch schwachsinnige Terminologien, Spezialsprachen sowie Stil- und Mentalitätsfragen Gegenstand Mantel´scher Sammelleidenschaft und satirischer Betrachtungsweise.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen und der Kulturverein Cellarium e.V. laden herzlich ein zum Kabarett im Steinhaus am Sonntag, den 8. April 2018 um 19 Uhr, Einlass ab 18 Uhr.

Karten sind erhältlich über Faust-Museum / Faust-Archiv, sowie Ratzefummel in Knittlingen, in Bretten bei der Tourist-Info, in Mühlacker bei Buch Elser, oder über www.reservix.de

Karten im Vorverkauf 15 Euro, an der Abendkasse 18 Euro.

Infos unter: Tel.: 07043/ 9506922 und 07043/ 951610 sowie E-Mail:

Faust auf die sinnliche Tour … hören, sehen, fühlen, riechen, schmecken: Theaterführung mit Musik und anschließender mephistophelischer Tafelei im Faust-Museum am Samstag, den 17. März 2018 um 18 Uhr


Faust-Museum Knittlingen - Faust mit allen Sinnen und Genuss

Faust mit allen Sinnen erleben: Dies wird möglich am Samstag, den 17. März 2018 um 18 Uhr im Faust-Museum.

Die erfolgreiche Kooperation zwischen Faust-Museum / Faust-Archiv und der Theatergruppe Laterna Mystica nimmt ihre Fortsetzung. Nach einem Sektempfang im Foyer des Faust-Museums beginnt eine mitreißende, humorvolle, aber auch hochdramatische Theaterführung, die die Besucher nach Italien sowie in das Deutschland des 18. Jahrhunderts entführt. Zu einem grandiosen Abschluss schreitet das Theater mit einer Begegnung zwischen historischem Faust und literarischen Gretchen unter Assistenz Goethes.

Die letzte Szene verfolgen die Gäste dabei schon von der Tafel aus, wo nach dem finale furioso ein üppiges Mahl stattfinden wird: mit einem lukullischen Buffet (gezaubert von der Metzgerei Dobler), dazu passenden Getränken, u.a. Weine der Weingärtner Freudenstein-Hohenklingen sowie backfrischen Köstlichkeiten der Bäckerei Reinhardt. Karten sind erhältlich im Faust-Museum / Faust-Archiv zu 25 Euro pro Person. Die Teilnehmerzahl ist aus Platzgründen begrenzt.

Das Faust-Museum / Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zu einem genussvollen und erlebnisreichen Abend im Faust-Museum am Samstag, den 17. März 2018 um 18 Uhr.

Infos unter: Tel.: 07043/ 9506922 und 07043/ 951610 oder E-Mail:

Vortrag von Dr. Jost Eickmeyer (Berlin) im Faust-Archiv
Sonntag, den 25. Februar 2018 um 16 Uhr


Das neue Veranstaltungsprogramm des Faust- Museums / Faust-Archivs beginnt das Jahr 2018 mit „Faust zum Hören“. Der Literaturwissenschaftler Dr. Jost Eickmeyer von der Freien Universität Berlin referiert über Faust-Hörspiele und widmet sich dabei einem Genre, das sich durch ungewöhnlichen Konzentration auf das gesprochene Wort auszeichnet. 

Die erste große rein akustische Präsenz gewinnt Goethes Faust mit der Kölner Hörspielabteilung des NWDR in den frühen 1950er Jahren. Unter Wolfgang Semmelroths Regie entstanden eine Reihe von Klassiker-Adaptionen der Weltliteratur für den Rundfunk, darunter selbstverständlich Faust (1952), der gerade in der Nachkriegszeit als „höchstes Zeugnis der deutschen Dichtung in aller Welt“ (K.H. Ruppel) eine besondere Aufladung erfuhr. An diesem Hörspiel mit Horst Caspar (Faust) und Erich Ponto (Mephisto) lässt sich exemplarisch zeigen, wie eine akustische Einrichtung der Tragödie funktionierte, die ja nun ohne Bühne, Kostüme oder die physische Präsenz der Schauspieler auskommen musste.

Mit der „Langspielplatten“-Edition des ersten Teils nach der Düsseldorfer Inszenierung von Gustav Gründgens folgte schon 1954 ein Faust auf Tonträgern. In diesem kommerziell sehr erfolgreichen und bis heute vertriebenen Hörspiel, das Gründgens selbst für den Funk einrichtete, während Peter Gorski die Aufnahmeregie führte, steht zweifellos das Wort im Vordergrund, und es lohnt sich, genauer nachzuvollziehen, wie diese ganz auf Faust und Margarete zugeschnittene Fassung primär durch Stimmen und Musik ihre Wirkung entfaltet.

Zu diesen als klassisch geltenden Hörspiel-Adaptionen werden im Vortrag zwei modernere akustische Variationen des Faust-Stoffs treten, zum einen ein „Ohrenspiel aus Goethes Faust“, Regisseur Wolfgang Röhrer und Komponist Frieder Butzmann ihre Walpurgisnacht in Staufen (1995) bezeichnen, zum anderen Werner Fritschs Faust. Sonnensang, bei dem der Konzeptkünstler 2012 Film, Theater und Hörspiel zu verbinden suchte. Zu fragen ist, welche Aspekte des Faust-Stoffes diese modernen Aneignungen aufgreifen und welcher akustischen Ästhetik sie sich bedienen.

Jost Eickmeyer studierte Germanistik, Latein und Philosophie in Heidelberg, wo er 2010 mit einer Arbeit zur frühneuzeitlichen Ovid-Rezeption promovierte. Er war dann wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg und der Freien Universität Berlin. Seit November 2017 ist er Projektmitarbeiter am Berliner SFB 980 „Episteme in Bewegung“. Er arbeitet derzeit an einem Buch über die Beziehung von Literatur und Hörspiel seit der Nachkriegszeit.

Das Faust-Museum/Faust-Archiv Knittlingen lädt herzlich ein zum Vortrag über Faust-Hörspiele am Sonntag, den 25. Februar 2018 um 16 Uhr.

Eintritt frei.

Infos unter:

Tel.: 07043/ 9506922 und 07043/ 951610

E-Mail:

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