Faust-Museum


Das weltweit einzige Literatur- und Themenmuseum zum Faust-Mythos, vor, um und nach Goethes „Faust“.

Faust-Museum-Gebäude

Das Faust-Museum Knittlingen präsentiert eine umfassende und einzigartige Darstellung des faustischen Mythos’, von seinen historischen Wurzeln in der Renaissance bis in seine künstlerischen Ausprägungen der Gegenwart und Zukunft.
1980 wurde das Faust-Museum im alten Rathaus Knittlingen, einem Fachwerkgebäude aus dem 19. Jahrhundert, eröffnet, nachdem zuvor bereits eine Kabinettausstellung im neuen Rathaus zu sehen war. Maßgeblicher Initiator der ersten Faust-Ausstellungen war der langjährige Rektor der Doktor-Johannes-Faust-Schule Knittlingen, Karl Weisert.

Die Dokumentierung und Ausstellung des faustischen Mythos’ beginnt bei ihrem historischen Ursprung um 1480 in Knittlingen als Geburtsort des historischen Johann Georg Faust. Sie reicht von mündlicher Überlieferung, der Oral Poetry, über Volksbücher und Puppenspiele bis hin zu verschiedenen literarischen Interpretationen von Goethe bis Thomas Mann und Mick Jagger.

Neben der Literatur greifen unterschiedlichste Medien, wie Musik, Theater oder Film das Faust-Thema bis heute auf. So erweist sich Faust in der chronologisch aufgebauten Ausstellung als unendlich wandelbar: In unterschiedlichen Zusammenhängen wird das faustische Dilemma um den Bund mit dem Bösen präsentiert. Der Kern dieses Mythos’ bleibt sich jedoch in all seinen Interpretationen und Adaptionen treu.

Charismatischer Astrologe, Heilkundiger, Wissenschaftler und Alchemist

Die Legende, dass Faust mit dem Teufel paktiert hätte, kam erst nach dessen Tod um 1540 auf. Der historische Faust starb wohl infolge eines missglückten alchemistischen Experimentes, das eine heftige Explosion auslöste: Sein Leichnam wurde „gar grawlich zerrissen“ vorgefunden. Für den Zeitgenossen lag der Fall klar: „Den hat der Teufel geholt!“, Folge eines eingelösten Paktes mit dem Gegenspieler Gottes. So wurde der historische Faust zum Teufelsbündler stilisiert.

Was ihn mit dem Faust der Legende, dem Faust Goethes und all den anderen Interpretationen verbindet, ist vor allem die Lust und die Neugier und der innere Drang, Grenzen zu überschreiten. Nach Auffassung der Forschung und wie das Faust-Museum über Quellen dokumentiert, kann ihm ein durchaus ungewöhnliches Berufs-Portfolio bescheinigt werden: Astrologe, Heilkundiger, Wissenschaftler und Alchemist.

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