Vortrag im Faust-Archiv mit dem Schauspieler und Regisseur Thomas Dietrich über „Das Mephistophelische in der Oper“
am Sonntag, den 16. Februar 2020 um 16 Uhr
Es ist doch fast immer das Böse, das uns mehr Spaß macht. Schon Meister Goethe wusste, dass er seinem Alter Ego Faust etwas gegenüberstellen musste, an dem es sich abarbeiten konnte. Schafft Mephisto als das personifizierte Böse also das Gute? Ist er das notwenige Übel, das der Herr selber eingesetzt hat, um an sein Ziel zu gelangen?
Diese Fragen haben auch dazu geführt, dass in der Musik ein paar großartige Werke entstanden sind, die mit diesen Themen arbeiten. Natürlich steht da an erster Stelle „Faust“ bzw. „Margarete“ von Charles Gounod. Und auch andere Meisterwerke der Gattung Oper spielen mit dem Feuer. In „Der Freischütz“ von Carl Maria von Weber gibt es Samiel, den schwarzen Jäger. Auch im „Tannhäuser“ von Richard Wagner kann man fündig werden, allerdings ist dort das Böse weiblich. Doch ist Frau Venus wirklich nur eine Verkörperung des Negativen? Die Heilige und die Hure, das Göttliche und das Teuflische, zwei Seiten einer Person, zwei Seelen ach in einer Brust, der Zwilling in uns selbst. Was für ein faustisches Thema. Es scheint ohne das Mephistophelische auch in der Oper nichts zu gehen.
Thomas Dietrich, aus Hannover stammend, stand im Alter von 11 Jahren im Kinderchor der Niedersächsischen Staatsoper Hannover zum ersten Mal auf einer professionellen Bühne. In den folgenden Jahren spielte er in mehreren Theatergruppen und sang zeitgleich in sechs Chören. Nach dem Staatsexamen und Magister Artium in Deutscher Literaturwissenschaft, Philosophie und Pädagogik arbeitete Thomas Dietrich zunächst an der Staatsoper Hannover, dann am Ulmer Theater als Regieassistent, Darsteller, Disponent und Spielleiter. Seit 1991 ist er freiberuflich als Regisseur tätig, unterbrochen von einer 3-jährigen Intendanz am Theater Neu-Ulm. Er hat über 70 Inszenierungen von Oper, Operette, Musical und Schauspiel erarbeitet, unzählige Male selbst auf der Bühne gestanden und auch ins Filmgenre geschnuppert. Thomas Dietrich arbeitet auch als Produktionsleiter, Stagemanager, Beleuchter und Requisiteur, als Dozent an Musik-, Schauspiel- und Musicalschulen, als Zeitungskritiker, als Autor sowie als Dramaturg und Organisator bei den Chören der Uni Ulm.
Wir laden herzlich zum Vortrag am 16. Februar 2020 um 16 Uhr in das Faust-Archiv ein.
Der Eintritt ist frei.
Tel.: 07043/ 9506922 und 07043 / 951610 oder E-Mail:
Diese Veranstaltung wird gefördert durch
die Arbeitsstelle für literarische Museen,
Archive und Gedenkstätten in Baden-Württemberg