MAGIE.TAGE 2017

Paranormale Phänomene zwischen Tabu und Mainstream.
Zur Rezeptionsgeschichte der Parapsychologie

Vortrag von Dipl. Psych. Eberhard Bauer (Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene e. V. (IGPP), Freiburg i. Br.)

Sonntag, 18. Juni 2017, 15.15 Uhr
Vortragssaal, Faust-Archiv

Der Begriff ‚Parapsychologie‘ wurde 1889 von Max Dessoir in der Absicht geprägt, „die aus dem normalen Verlauf des Seelenlebens heraustretenden Erscheinungen parapsychische, die von ihnen handelnde Wissenschaft Parapsychologie“ zu nennen. Dieses wissenschaftliche „Grenzgebiet“ wurde seit Anfang der 1930er Jahre Gegenstand auch universitärer Forschungen. Die experimentelle Untersuchung sog. Psi-Phänomene in Form von Außersinnlicher Wahrnehmung (Telepathie, Hellsehen, Präkognition) und Psychokinese bildet seitdem den Gegenstandsbereich der Parapsychologie. Seit Mitte der 1980er Jahre konnte sich dieser Forschungszweig an einer Reihe britischer Universitäten etablieren. Trotz dieser Fortschritte in der wissenschaftssoziologischen Akzeptanz bleibt der Status der Parapsychologie und der von ihr untersuchten Phänomene selbst nach über 100 Jahren kontrovers. Dieses irritierend stabile Spannungsfeld zwischen Tabu und Mainstream ist ein ergiebiges Thema für die Kultur- und Wissenschaftsgeschichte.

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